Stromnetz geht günstiger

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Systemstabilität zu garantieren und Engpässe im deutschen Stromnetz zu vermeiden kostet fast eine Milliarde Euro pro Jahr.
Die Kosten für das Management von Engpässen im Stromnetz lassen sich um mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr senken. Das ist das Ergebnis einer branchenübergreifenden Arbeitsgruppe unter der Leitung der Deutschen Energie-Agentur (dena) und des BET – Büro für Energiewirtschaft und technische Planung – auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Zuletzt kostete es fast eine Milliarde Euro pro Jahr, Engpässe im deutschen Stromnetz zu vermeiden und die Systemstabilität sicherzustellen.
Die Arbeitsgruppe hat ergänzend zum Netzausbau sieben Maßnahmen entwickelt, die die volkswirtschaftlichen Kosten senken und die Auslastung der Stromnetze kurzfristig erhöhen können. Dazu gehören zum Beispiel ein optimiertes Netzmonitoring und die bauliche Verstärkung von fünf Abschnitten im Übertragungsnetz, vor allem durch Zu- und Umbeseilungen. Empfohlen wird auch die Entwicklung von Grundlagen für eine bessere Zusammenarbeit von unterschiedlichen Netzbetreibern beim sogenannten Redispatch, also dem Eingriff in den Betrieb von Energieerzeugungsanlagen zur Netzentlastung. Erneuerbare-Energien-Anlagen sollen bei Redispatch-Maßnahmen behutsam einbezogen werden. Die Maßnahmen sollen bis 2023 umgesetzt sein.
Bereits die technische Modernisierung von fünf bestehenden Streckenabschnitten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg kann nach Einschätzung der Übertragungsnetzbetreiber die Kosten für Netzengpassbewirtschaftung jährlich um etwa 180 Millionen Euro reduzieren. Das entspricht rund 20 Prozent der Gesamtkosten für den Redispatch. Weitere Kosten lassen sich einsparen, wenn Redispatch-Prozesse optimiert werden.
Zu den Maßnahmen gehören auch verbesserte Überwachungssysteme, zum Beispiel durch sogenanntes Freileitungsmonitoring, die eine höhere Auslastung der Leitungen ermöglichen. Zukünftig soll der Fortschritt beim Einsatz von Techniken zur höheren Netzauslastung zudem regelmäßig und systematisch durch die Bundesnetzagentur erfasst werden. Schließlich wird eine Weiterentwicklung der Netzplanungsprozesse und Genehmigungsverfahren empfohlen.

15.9.2017 | Quelle: Dena  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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