„Es braucht jetzt eines verlässlichen Transformationspfades“
Nachdem sie durch die beiden Vorgängerregierungen weitgehend lahmgelegt wurde, brauche es zuallererst eine Reparatur des EEG und in zweiter Linie eine Neue Energiemarktordnung, so Berg, die das Energiesystem auf die besonderen Eigenschaften der fluktuierenden Erneuerbaren Energien, statt auf die alte fossil-atomare Energiewelt, ausrichtet. „Nach der Einführung der verheerenden Ausschreibungen brauchen wir keine weiteren Experimente wie eine wirkungslose CO2-Steuer, die im europäischen Rahmen vor allem der französischen Atomstrategie nützt“, sagt Berg.
Völlig falsch wäre ein Fokus auf den gescheiterten Emissionshandel, der noch nie einen Beitrag zur Energiewende gebracht habe. „Es braucht jetzt einen, für alle Akteure verlässlichen, Transformationspfad für eine schnelle, dezentrale und vollständige Energiewende in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr und faire marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen für ein integriertes Energiesystem auf Basis Erneuerbarer Energien“, fordert er.
Grundlegend sei die Beschleunigung des Ausbaus von EE-Anlagen. Angesichts der erreichten Wettbewerbsfähigkeit und Zuverlässigkeit Erneuerbarer Energien würde ein schneller Ausbau kaum Auswirkungen auf die EEG-Umlage haben. „Daher sind die Deckelung und Gängelung aufzugeben und stattdessen ambitionierte Mindestziele für den zukünftigen Ausbaupfad festzulegen. Photovoltaik und Windkraft müssen in den kommenden Jahren mit jeweils mindestens 5 GW Leistung pro Jahr ausgebaut werden“, adressiert Berg an die Politik. Dazu müssten in einer Sofortmaßnahme kleine Windparks (bis 6 Anlagen à 3 MW) von Ausschreibungen und Solaranlagen vollständig von Ausschreibungen freigestellt werden (Ausschöpfung der De-Minimis-Regelung der EU-Kommission). Zudem müsse die künstliche Verteuerung der Solarstrom-Eigenversorgung durch die sog. „Sonnensteuer“ umgehend abgeschafft werden.
13.11.2017 | Quelle: Eurosolar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH