Solarthemen.Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben zusammen mit der Schweizer Axpo Holding AG einen Marktplatz für erneuerbare Energien gegründet. Hier können Kunden direkt bei von ihnen ausgewählten Erzeugern mit Unterstützung der Stadtwerke Strom kaufen.
Organisiert werde der Verkauf über eine Blockchain-Technologie, erläutert Elmar Thyen, der Leiter für Konzernkommunikation und strategisches Marketing der WSW. Bewusst habe man auf eine klassische Blockchain verzichtet, weil diese zu viele Rechner einbinde und so zu einem unverhältnismäßig hohen Energieverbrauch führen würde. Dies sei auch nicht erforderlich, weil es eher darum gehe, die Vermarktung unter Bekannten zu organisieren. Die Blockchain laufe daher auf nur einem Server. Mit Unterstützung der Axpo bzw. deren Projektgruppe :elbox, die die Technologie entwickelt habe, betreiben die WSW nun den ersten Markt dieser Art. Er trägt den Namen „Tal.Markt”. Hier ist es möglich, einen Direktverkauf vom Produzenten zum Kunden zu organisieren. Über die Blockchain-Technologie sei jede Kilowattstunde nachvollziehbar, so Thyen. Der Kunde könne sich selbst seinen Strommix zusammenstellen. Auch kleineren Stromanbietern werde es ermöglicht, die Plattform zu nutzen. Zwar kann der Kunde seinen Strom gezielt aussuchen, doch aufgrund der EEG-Prinzipien kauft er dennoch Graustrom, zu dem jede durch das EEG geförderte Kilowattstunde automatisch wird. Allerdings, so Thyen, hätten die Stadtwerke bereits im Blick, auch solche Anlagen über den Marktplatz zu handeln, die aus dem EEG herausfielen. Ein Vorteil für die Anbieter ist, dass sich die Stadtwerke und Axcom um alles kümmern. Sie übernehmen die Bilanzkreisverantwortung und organisieren die Abläufe sowie die sichere Versorgung der Kunden. Laut Thyen rechnen die WSW in 2018 mit einer vierstelligen Zahl an Kunden.