Studie zu Herausforderungen bei Sektorenkopplung

Photovoltaik muss auch in die Sektorkopplung eingebracht werden, als Alternative zur reinen Stromspeicherung. Bild: Naturstrom AG
Eine aktuelle Studie von Fraunhofer IEE und E4Tech im Auftrag des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE) zeigt auf, welche Hindernisse auf dem Weg zur Sektorkopplung überwunden werden müssen.

„Die Sektorenkopplung ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen einer technisch und ökonomisch optimierten Energiewende in allen Sektoren“, sagt Dr. Christina Sager-Klauß, Leiterin Wärmesysteme Stadt am Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel (vormals Fraunhofer IWES Kassel): „Dadurch lassen sich höhere Anteile erneuerbarer Energie in jedem Sektor erreichen, Flexibilitätsoptionen intersektoral besser nutzen und Effizienzpotenziale im Betrieb des Energiesystems heben.“
In der aktuellen Studie mit dem Titel „Das gekoppelte Energiesystem“ unterbreiten die Autoren Vorschläge für eine optimale Transformation zu einer erneuerbaren und effizienten Energieversorgung. Dazu zählen u.a.:
Unter Einbezug der bestehenden Infrastruktur, sind faire Wettbewerbsbedingungen zwischen allen technologischen Lösungsansätzen zu schaffen („Level-Playing-Field“).
Neben dem Abbau von Barrieren für bereits verfügbare Technologien sollte die Entwicklung besonders systemdienlicher Technologien für eine Übergangszeit durch geeignete Rahmbedingungen gestärkt werden. Dies erstreckt sich insbesondere auf Technologien der strategischen Langzeitspeicherung (z.B. Bioenergie, Power2Gas) und schwierig zu erschließender Anwendungsfelder in den Energiesektoren (z.B. Luftverkehr, chemische Grundstoffe) aber auch den weiteren Ausbau von sinnvoller Infrastruktur (z.B. Wärmenetze).
Wesentliche politische Maßnahmen wären:
Die Flexibilisierung der Netzentgelte und der EEG-Umlage, um Anreize für die Nutzung vorhandener erneuerbarer Strompotentiale in anderen Sektoren zu schaffen.
Ersatz der Stromsteuer durch eine CO2-basierte Besteuerung aller Energieträger, um CO2-arme Versorgungssystem zu fördern.
Verstärkter Fokus auf die netzdienliche Wirkung von KWK-Anlagen zur Förderung einer flexiblen Betriebsweise.
Ausweitung der Anforderungen zur Nutzung erneuerbarer Energien auf den Gebäudebestand und Förderung erneuerbarer Wärmenetze.
„Insgesamt hat die Studie gezeigt, dass die Sektorenkopplung eine der Hauptaufgaben bei der weiteren Transformation des Energieversorgungssystems und der Wegbereiter zum Erreichen der Klimaschutzziele ist“, so das Fazit von Prof. Dr. Kurt Rohrig, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IEE in Kassel.
Link zur Studie

12.02.2018 | Quelle: Fraunhofer IEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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