Autarsys installiert erneuerbares Energiespeicherprojekt

In Lakeland (Australien) wurde zum ersten Mal ein multifunktionaler Energiespeicher an einem netzgekoppelten Solarkraftwerk installiert und getestet. Foto: Autarsys
Der Berliner Energiespeicherhersteller Autarsys hat die letzten Abschlusstests seines Leuchtturm-Projekts in Nord-Australien abgeschlossen und zeigt damit - zum ersten Mal in diesen Feld - die Funktionsfähigkeit aller marktfähigen Operationsmodi.

Es weist eindrücklich nach, dass eine Solaranlage, wenn sie mit einem hochentwickelten Speichersystem kombiniert wird, verlässliche Energie sowohl als Teil des Netzes, als auch Off-Grid, liefern kann. Dies hat weitreichende Folgen für den Markt.
Am Rande des Netzes gelegen, stellt das Projekt eine gute Gelegenheit dar, Lektionen zu lernen, die sich dann auch in anderen Märkten anwenden lassen. An ein 10,8 MWp Solarkraftwerk angeschlossen, liefert das Autarsys ESS 1,4 MW Leistung und hält 5,3 MWh Batteriespeicher bereit. Das Batteriespeichersystem stellt gleichzeitig fünf Betriebsmodi zur Verfügung:

  • PV-Support-Mode: Um die Verlässlichkeit eines Solarkraftwerks zu erhöhen kann ein Batteriesystem die Lücken zwischen dem Bedarf und der erzeugten Energie schließen. Dazu nutzt es Funktionen wie PV-Smoothing und -ramping oder Peak-shaving um das erneuerbare System zu stabilisieren.
  • Grid-Support-Mode: Ist das ESS mit dem Stromnetz verbunden, dient es als „Mittelsmann“ zwischen Netz und PV-Anlage. In diesem Betriebsmodus sichern die Batteriewechselrichter ein stabiles Netz, indem sie Ausgang und Eingang der Wirk- und Blindleistung kontrollieren, und dadurch letztlich die Häufigkeit von Stromausfällen reduzieren.
  • Island-Mode: Sollten im nationalen Stromnetz Unregelmäßigkeiten auftreten kann das lokale Netz auch unabhängig die lokale Gemeinde von 3000 Haushalten betreiben.
  • Market-Mode: Mit dem Stromnetz verbundene erneuerbare Systeme können sehr profitabel sein. Dieser Betriebsmodus verdeutlicht die Fähigkeit des Systems am Markt für Energiearbitrage teilzunehmen.
  • Combined-Mode: Für den Regulärbetrieb der wahrscheinlich wichtigste Modus. Das System verwendet seine Fähigkeiten aus den anderen Modi um den ökonomischen Nutzen zu maximieren.

„Das ist das erste Mal, dass fünf Funktionalitäten eines netzgekoppelten erneuerbaren Energiespeichers gleichzeitig getestet werden – die Implikationen sind für die Zukunft von Energiespeichern weitreichend,“ sagt Erich Bosch, Mitgründer und Geschäftsführer von Autarsys.
„Was wir in Lakeland gut gesehen haben, ist, dass netzgekoppelte erneuerbare Energiesysteme verlässlichen Strom an nationale Netze liefern können; die gewonnenen Erfahrungen lassen sich hochskalieren und auf andere Märkte weltweit anwenden,“ sagt Matthias Roß, Mitgründer und Geschäftsführer von Autarsys.
Projekthintergrund:
Vor der Fertigstellung des Lakeland Solar & Storage Projekts war das nächstgelegene größere Kraftwerk 1.200 km entfernt in Queensland. Die langen Distanzen machte die Stromversorgung unzuverlässig und setzten der lokalen Industrie Grenzen im Verbrauch, die häufig zu Stromausfällen führten.
Das Projekt liegt im Fokus einer Forschungskollaboration (Knowledge Sharing Program) zwischen staatlichen und privaten Akteuren, darunter Conergy ( der Projektentwickler und -besitzer), ARENA, Ergo Energy, Origin Energy, und BHP Billiton. Die Australische Erneuerbare-Energie-Agentur (ARENA) unterstützt das Projekt mit 17,4 Millionen Australischen Dollar.

27.02.2018 | Quelle: Autarsys | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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