Naturstrom erstellt energetisches Quartierskonzept in Berlin-Adlershof

Das Land Berlin will mit seinem Städtebauförderprogramm „Aktive Zentren“ neun ausgewählte Kieze städtebaulich und energetisch sanieren, wie hier der Möckernkiez. Nun kommt das Projekt „Aktives Zentrum Dörpfelstraße“ hinzu. Foto: AEE, Paul Langrock
Für das historisch gewachsene Geschäfts- und Wohnviertel Dörpfelstraße hat Naturstrom gemeinsam mit dem Öko-Zentrum NRW und B.A.U.M. Consult eine Analyse des Gebäudebestands sowie der Energie- und Wärmeversorgung vorgelegt.

„Nach umfassender Begutachtung des Ist-Zustandes und des Potentials des Viertels entwickeln wir konkrete Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Energie- und Wärmeerzeugung sowie des Energie- und Wärmeverbrauchs“, erklärt Manfred Rauschen, Geschäftsführer des Öko-Zentrums NRW. „Unsere Zielsetzung dabei: Alle vorgeschlagenen Maßnahmen sollen einfach umsetzbar und wirtschaftlich sinnvoll sein.“
In ihrer Analyse haben die drei Partner insbesondere die Wärmeerzeugung und den Wärmeverbrauch des Stadtquartiers unter die Lupe genommen. „Die Optimierung der vorhandenen Heiztechnik kann ein erster Schritt sein, um den Wärmeverbrauch in dem Kiez zu senken“, sagt Thilo Jungkunz, Geschäftsbereichsleiter Dezentrale Energieversorgung bei Naturstrom. „Außerdem sehen wir in den Bereichen Nahwärme und Solarthermie großes Potenzial für die nachhaltige Wärmebelieferung des Kiezes. Im kommenden Projektbaustein werden wir untersuchen, inwiefern sich der Anschluss eines Quartiersnahwärmenetzes an das bestehende Fernwärmenetz oder eine autarke Lösung wirtschaftlich lohnt. Auf zahlreichen geeigneten Dachflächen rund um die Dörpfeldstraße könnten zudem Solarthermieanlagen entstehen, die emissionsfreie Wärme liefern.“
Auch in puncto Stromerzeugung gibt es Optimierungsmöglichkeiten: „Unsere Analyse hat aufgezeigt, dass in dem Quartier noch großes Potential für Dach-Photovoltaikanlagen besteht“, berichtet Naturstrom-Vorstand Tim Meyer. Mit weiteren Solarmodulen könnte klimafreundlicher und kostengünstiger Strom direkt vor Ort erzeugt und verbraucht werden – entweder direkt vom Eigentümer des Gebäudes, oder aber als Mieterstrom durch die Hausbewohnerinnen und -bewohner. „Insbesondere Mieterstrommodelle tragen dazu bei, die Energiewende in die Städte zu bringen und sie gerechter zu gestalten“, so Meyer. „So profitieren nun endlich auch Menschen, die kein Wohneigentum besitzen, vom Umbau unserer Energieversorgung.“
Das Quartierskonzept betrachtet das 61,4 ha große Fördergebiet „Aktives Zentrum Dörpfelstraße“. Mit dem Städtebauförderprogramm „Aktive Zentren“ möchte das Bundesland Berlin neun ausgewählte Kieze wirtschaftlich und strukturell stärken – und das unter Einbindung der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Geschäftsleute vor Ort. Neben der Optimierung der Energie- und Wärmeversorgung sind Maßnahmen zur Sanierung und Neugestaltung geplant, um die Geschäftsstraße zu beleben und die Wohn- und Aufenthaltsqualität im Quartier zu erhöhen.

15.03.2018 | Quelle: Naturstrom | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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