EU-Projekt NETfficient: PV- und Speicher-Netzwerk auf Borkum ist jetzt zu besichtigen

Foto: Stadtwerke Borkum
40 Privathaushalte, 5 größere Gebäude, Teile der Borkumer Straßenbeleuchtung und die Wassertemperierung des Borkumer Aquariums sind nun im Rahmen des EU-Projektes NETfficient mit PV-Anlagen und mit Stromspeichern ausgestattet worden. Das von der EU geförderte Forschungs- und Innovationsprojekt befindet sich jetzt in seinem letzten Jahr. Nach mehrmonatiger Test- und Optimierungsphase sind die NETfficient-Systeme nun im Live-Betrieb.

Die Bandbreite der eingesetzten Speichertechnologien reicht von Li-Ion-Batterien, Superkondensatoren und wiederverwerteten Elektroautobatterien bis hin zu Wasserstoffspeichern und Niedrigtemperaturwasserspeichern. Darüber hinaus betreiben die Stadtwerke Borkum im Rahmen von NETfficient auch einen Großspeicher im Mittelspannungsnetz mit einer Leistung von 1 MW und einer Speicherkapazität von 500 kWh, bestehend aus Li-Ion-Batterien und Superkondensatoren.
Alle Systeme sind mit einer zentralen Energy Management Plattform – auch Distributed Energy Management System oder DERMS genannt – verbunden. Diese Plattform regelt die dezentralen Energieerzeuger und Speicher automatisch, um den Eigenverbrauch vor Ort zu optimieren und um in dieser gebündelten Form Systemdienstleistungen anbieten zu können.
Das intelligente System nutzt Prognosen und verschiedene Optimierungsebenen, um das Ein- und Ausspeichern von Strom zu verwalten und darüber hinaus Lasten und zu verschieben und auszugleichen. Andere Prognosen dienen der Optimierung des Großspeichers. Das Zusammenspiel von Batterien und Superkondensatoren muss genau überwacht und angepasst werden, um die Vorteile beider Speichertechnologien bestmöglich zu nutzen und Langlebigkeit sicherzustellen.
Das übergeordnete Ziel ist die dezentrale Erzeugung und Speicherung so zu regeln, dass die Netzstabilität auf der Insel Borkum gesteigert wird und die Rentabilität von erneuerbaren Energien verbessert wird, um letztendlich grünen Strom zu gewährleisten.
NETfficient entwickelt EU-weit in erster Linie Lösungen für Inseln, die aber auch auf Smart Cities übertragbar sind, da die entwickelte Plattform verschiedenste Arten von dezentralen Systemen bündeln und optimieren kann.
Vom 14. Bis 15. Juni 218 bietet NETfficient der interessierten Fachöffentlichkeit die Möglichkeit, die Pilotanlagen zu besuchen. Doch man kann die Standorte auch ganz bequem vom heimischen Schreibtisch oder gar Sofa aus besichtigen – ein kurzer NETfficient Film wurde hierfür soeben gedreht. Zu beiden Besichtigungsmöglichkeiten bietet die Projektwebseite http://www.netfficient-project.eu weiterführende Informationen. Fachbesucher können sich über http://netfficient-project.eu/studyvisit/ anmelden.

NETfficient wird von Ayesa Advanced Technologies S.A. koordiniert und von 12 weiteren Partners entwickelt: Center for Advanced Studies, Research and Development in Sardinia; Department of Electrical and Electronic Engineering of the University of Cagliari; Fraunhofer Institute for Solar Energy Systems ISE; PowerTech Systems; Schneider Electric GmbH; Steinbeis-Europa-Zentrum; Swerea IVF; Vandenborre Energy Systems NV; Williams Advanced Engineering; Wirtschaftsbetriebe der Stadt Borkum GmbH; Zigor Research&Development and follower-partner Ayuntamiento de Santander City Council’s Information and Communications Department. Das Projekt wir von der im Förderprogramm Horizon 2020 unter der Projektnummer 646463 kofinanziert.
08.05.2018 | Quelle: Steinbeis-Europa-Zentrum, Foto: Stadtwerke Borkum | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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