BUND legt Abschaltplan vor

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Solarthemen+plus. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat einen eigenen Abschaltplan für Kohle- und Atomkraftwerke entwickelt. Verbunden ist er mit einem deutlichen Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen.

Mit dem von ihm selbst erstellen Plan will der Verband zeigen, dass das Stilllegen der klimaschädlichsten Kohlekraftwerke bis 2020 und eine deutliche Beschleunigung des Atomausstiegs in Deutschland möglich sind, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. Beim Ausbau erneuerbarer Energien bezieht sich der BUND auf sein 2017 erarbeitetes Energiekonzept. Dies sieht einen jährlichen Zubau von PV- und Onshore-Windkraftwerken mit Leistungen von je 6 Gigawatt in den Jahren bis 2020 und je 7 Gigawatt in den Jahren bis 2023 vor. Der BUND hat in dem Abschaltplan Kraftwerke sowie Jahreszahlen für die Abschaltung. Im Fokus stehen dabei die Jahre 2020 und 2023. Dieser Zeitraum gilt nach Aussage des BUND als besondere Herausforderung für die Versorgungssicherheit, da in ihn einerseits das gesetzliche Ausstiegsdatum der Atomkraft fällt. Andererseits müsse gut die Hälfte der Kohlemeiler vom Netz, um das deutsche Klimaziel 2020 erreichen zu können. Im Ergebnis gehe der Leistungsüberschuss in Deutschland zwar zurück, aber die Versorgung bleibe auch in Stunden ohne Sonne und mit wenig Wind gewährleistet. „Deutschland hat im ersten Quartal 2018 im Durchschnitt die Stromproduktion von fünf großen Kraftwerken exportiert“, sagt der BUND-Vorsitzende Weiger. Der BDEW reagiert ablehnend auf den Plan des BUND. Stefan Kapferer, der Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung,erklärt: „Die Rechnung des BUND ist für uns nicht nachvollziehbar.“ Die heute noch bestehenden Überkapazitäten würden in wenigen Jahren nicht nur vollständig abgebaut sein, so Kapferer: „Vielmehr laufen wir sehenden Auges spätestens im Jahr 2023 in eine Unterdeckung bei der gesicherten Leistung.“ Bis 2023 werde die konventionelle Kraftwerkskapazität von heute knapp 90000 MW auf 75300 MW sinken. Der BUND geht von ähnlichen bzw. geringeren Werten als der BDEW aus, sieht dadurch die Versorgungssicherheit aber nicht als gefährdet an. Werden die sehr konservativen Annahmen herangezogen, so könne es 2020 erforderlich sein, auf Kraftwerksreserven, die auch der BUND vorsieht, zurückzugreifen. Aber auch bei diesem Szenario kommt es laut der BUND-Studie nicht zu Problemen bei der Stromversorgung. Foto: rcfotostock/fotolia

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