PV-Branche zwischen Aufschwung und Abgrund

Solarthemen 503. Auf dem Photovoltaik-Symposium in Bad Staffelstein wurden in diesem Jahr zwei mögliche Szenarien für die Entwicklung der PV-Branche in Deutschland deutlich. Ob es zu einem nachhaltigen Aufschwung oder hartem Abbruch kommt, ist noch nicht entschieden.

Carsten Körnig, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, freute sich über ein erstmals seit sieben Jahren wieder zweistelliges Wachstum im Jahr 2017. Außer im mittleren Sektor habe es in allen Bereichen einen Belebung gegeben. Faktoren wie die Elektromobilität könnten die Nachfrage weiter beflügeln. Und wenn es um die anstehende Entwicklung von Standards für Systemlösungen gehe, sei das für Deutschland eine gute Chance. Doch auf der anderen Seite fehlten die klaren Signale von der Politik, eine inzwischen wettbewerbsfähige Technologie durch geeignete Rahmenbedingungen zu unterstützen. Aus Sicht des Klimaschutzes sei es wichtig, den Ausbau auf 10 GW im Jahr anzuheben. Doch noch gebe es den 52-GW-Deckel im Erneuerbare-Energien-Gesetz, der die Perspektive eintrübe. Die weiterhin bestehende Abhängigkeit der Marktentwicklung belegte Prof. Volker Quaschning von der HTW Berlin anhand einer Grafik: Sie spiegelt den Einbruch großer Marktsegmente nur aufgrund der Ausgestaltung des derzeitigen EEG wider. Die Bundesregierung scheint weiter zu zögern, ihren eigenen Plan eines 65-prozentigen Anteils erneuerbarer Energien bis 2030 in die Tat umzusetzen. Ihre zaudernde Haltung zeigte sich auch im Vortrag von Cornelia Viertl vom Bundeswirtschaftsministerium. Während des Symposiums war der Entwurf für eine kleine EEG-Novelle noch in der internen Diskussion. Doch es deutete sich bereits an, dass Teile der Koalition die im Koalitionsvertrag beschlossenenen Sonderausschreibungen für Wind- und Solarenergie ablehnen könnten. Das hat sich inzwischen bestätigt. AWi

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