Eurosolar-Konferenzstandort als politisches Statement

Solarthemen+plus. Bei der in der vergangenen Woche in Nürnberg von Euro­solar veranstalteten Konferenz „Stadtwerke und Erneuerbare Energien“ sollte auch die Ortswahl unter­strei­chen, dass sich die Solarenergie-Vereinigung für eine dezentrale Energiewende einsetzt.

So bedachte die Organisation die Nürnberger N-Ergie AG. „Mit ihrer Energiestudie hat die N-Ergie einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die künftige Energieversorgung geleistet“, hob Eurosolar-Vizepräsident Fabio Longo die Außenwirkung einer schon 2016 veröffentlichten Untersuchung heraus. Sie war von Wissenschaftlern der Uni Erlangen-Nürnberg und von Prognos gemeinsam geschrieben worden. Das Thema der Studie war die dezentrale Energieumwandlung von erneuerbaren Energien und deren regionale Verteilung. Doch die darin empfohlene Struktur sei mit der geltenden Energiemarktordnung nicht zu schaffen, so Longo. Er forderte „Entscheidungen von der Politik“. Denn der Markt werde das nicht alleine regeln. Eurosolar lehnt den vom Bund geplanten mehrtausend Kilometer langen, „gigantischen Ausbau des Höchstspannungsnetzes“ ab. Notwendig sei vielmehr der Ausbau der Verteilnetze sowie von sektorübergreifenden Speichern, sagt Longo. Die N-Ergie habe „nachahmenswerte Beispiele für andere Stadtwerke“ errichtet. Die ehemalige Ministerin Margit Conrad, Mitglied im Vorstand von Eurosolar, erklärte, Stadtwerken komme eine Schlüsselrolle für eine „gelingende Energiewende“ zu. „Sektorenkopplung findet erfolgreich nur dezentral statt“ so Conrad. Sie fordert die Bundesregierung auf, durch die Änderung des Rechtsrahmens die Rolle der Stadtwerke sowie der kommunalen und regionalen Verteilnetzbetreiber als Energiemanager vor Ort zu stärken. Text: Heinz Wraneschitz/Andreas Witt  

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