Fenecon präsentiert neue Speichersysteme

Fenecon legt auf der Intersolar nach. Das junge Unternehmen wurde schnell bekannt über ungewöhnliche Lösungen, zum Beispiel im Großprojekt Wien. Foto: Fenecon
Speicherspezialist Fenecon stellt auf der Intersolar in München unter anderem seine neuen Speicherlösungen für Profi- und Gewerbespeicher vor.

Das Open-Source-Energiemanagement „OpenEMS“ etwa ist ein Betriebssystem für Speicher, das verschiedene Anwendungen auf einer Hardware ermöglicht. Für ein darauf basierendes Netzspeicherprojekt in Wien ist das Unternehmen auch für den The Smarter E Award nominiert.
Zwei neue Systeme
Fenecon zeigt an seinem Stand unter dem Motto „Das Beste aus 3 Welten“ zwei neue Systeme: Die Pro Hybrid 10-Serie verbindet die modulare Hochvolt-Battery-Box von BYD mit dem notstromfähigen Hybrid-Wechselrichter des letztjährigen EES-Award-Gewinners Energy Depot; als Energiemanagementsystem kommt OpenEMS zum Einsatz. Die Speicher verfügen über 10 kW Leistung, die auch aus der Batterie abrufbar sind. Die Batterie ist von 6,4 bis 10,2 kWh skalierbar.
Die ebenfalls neue Commercial 50-Serie für das Gewerbe verwendet die neuen Kaco Gridsave-Wechselrichter. Mit 50 kW Leistung und einer einfachen Skalierbarkeit lassen sich unterschiedliche Kapazitäten je nach Anwendung einrüsten. Den Anfang macht eine 60 kWh LFP-Racklösung, die sich Fenecon in Industriequalität exklusiv fertigen lässt.
Auch bei den neuen Commercial-Systemen bildet OpenEMS das Betriebssystem und ermöglicht Anwendern so eine entsprechende Vielfalt bei Betrieb und Einsatz. Neben umfangreichen Peak-Shaving- und Eigenverbrauchs-Apps sowie einem Lastmanagement für Ladestationen und Wärmepumpen stehen verschiedene Energieversorger-Angebote und Netzdienstleistungs-Apps zur Verfügung.
Smarter-E-Award-Nominierung für Netzspeicherprojekt in Österreich
Ein in der Fachwelt als besonders herausfordernd bekanntes Projekt realisierte Fenecon in Wien. Dort wurden fünf Systeme mit je 100 kW / 120 kWh direkt an den Trafos installiert. „OpenEMS-Apps für Lastspitzenkappung, Blindleistungskompensation, Schieflastausgleich und weitere steuern das System selbstständig zur bestmöglichen Netzunterstützung. Dabei verbinden sie sich automatisch mit den Leitständen der Energieversorger und Netzbetreiber“, erklärt Fabian Eckl, technischer Leiter bei Fenecon. „Das Projekt ist unter Netzbetreibern bereits sehr bekannt. Wir sind in Gesprächen mit weiteren Netz- und Infrastrukturbetreibern, die Interesse signalisieren, mit unseren Stromspeichersystemen ihre Netze zu optimieren und damit die Notwendigkeit für einen klassischen Ausbau zu vermeiden.“
Open Source statt geschlossene Systeme
Gerade die multifunktionale Nutzung war ausschlaggebend für die Nominierung zum Award. Einen entsprechenden Übergang von geschlossenen zu offenen Systemen haben viele andere Industrien bereits hinter sich, etwa bei Smartphones oder IT-Systemen. Im Umfeld von Energiespeichern hat dieser Weg der Ablösung proprietärer Lösungen erst begonnen. „Der Gedanke geht in Richtung ‚Energie-Android‘. Darum ist OpenEMS essenzieller Bestandteil unserer Roadmap, weshalb wir hier auch einen Intersolar-Schwerpunkt legen“, erklärt Franz-Josef Feilmeier, Geschäftsführer bei Fenecon. „Eine solche Lösung ist sowohl die Basis für die Sektorkopplung hinter dem Zähler, als auch die Einbindung von Energieversorger-Geschäftsmodellen.“
Smartphone-Paradigma für die Speicherwelt
Für Endanwender wäre es heute unvorstellbar, ein Mobiltelefon zu besitzen, das keine externen Applikationen auf Basis einer Vernetzung mit anderen bereitstellt. Viele Hersteller von Stromspeichern folgen jedoch noch genau diesem Konzept: nur Hersteller-eigene, geschlossene Software ist für den Betrieb vorgesehen. Zudem sind viele Speicher auf reinen PV-Eigenverbrauch limitiert. Franz-Josef Feilmeier ergänzt: „Solche geschlossenen Systeme, die nur auf die Null am Zähler ausgelegt sind, schaden schon in wenigen Jahren dem Ziel einer hundertprozentigen Energiewende. Mit unseren Speichern wollen wir den Kunden die entsprechenden Möglichkeiten offen halten – darum Open-Source. Etliche Hersteller von Mobiltelefonen gibt es heute nicht mehr, weil sie eine solche Entwicklung verschlafen haben.“
Hintergrund OpenEMS
Bruder des Fenecon-Geschäftsführers ist der OpenEMS-Initiator: Stefan Feilmeier hatte in den letzten Jahren mit seinem IT-Team die Steuerung verschiedener komplexer Stromspeicherprojekte realisiert. Dabei stellte er fest, dass eine Programmierung der einzelnen Anwendungen in Apps auf Basis einer zentralen, offenen Firmware deutliche Mehrwerte gegenüber einer klassischen geschlossenen Softwarearchitektur bietet. Hersteller von Ladestationen oder Wärmepumpen sowie Energieversorger haben sich mit eigenen Apps angeschlossen – diese Applikationen stehen damit für alle weiteren OpenEMS-basierten Stromspeichersysteme ebenfalls zur Verfügung. So wurde das freie Betriebssystem zum Erfolgsprojekt mit vielen Partnern, darunter Universitäten und Institute sowie Hardware-Hersteller oder Energieversorger. Es steht allen Speicherherstellern kostenlos zur Nutzung zur Verfügung. In eigenen Produkten verwendet Fenecon OpenEMS unter der Bezeichnung „FEMS“ (Fenecon Energie Management System).
08.06.2018 | Quelle: Fenecon | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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