Zuschläge für innovative KWK mit EE-Wärme

Solarthemen.In der ersten Ausschreibungsrunde für so genannte „innovative KWK-Systeme“ haben fünf geplante Systeme mit zusammen 21 MW elektrischer Leistung einen Zuschlag erhalten.

25 MW hätte die Bundesnetzagentur bezuschlagen können. Eingegangen waren allerdings nur 7 Gebote mit einem Gebotswert von 23 MW. Zwei wurden von der Behörde disqualifiziert. Bei einem „innovativen“ KWK-Systeme müssen nach Definition des KWK-Gesetzes (KWKG) und der KWK-Ausschreibungsverordnung (KWKAusV) 30 Prozent der so genannten Referenzwärme des Systems aus erneuerbaren Energien stammen. Die könnte beispielsweise eine Wärmepumpe sein, eine Solarthermieanlage oder eine Geothermieanlage. Holzheizkessel sind ausdrücklich ausgeschlossen. Zusätzlich muss ein elektrischer Wärmeerzeuger vorhanden sein, der die elektrische Erzeugung beispielsweise eines Blockheizkraftwerkes bei Bedarf vom Netz nehmen und größtenteils in Wärme umwandeln kann. Die Vorschriften dafür sind, gerade weil sie weitgehend technologieoffen sein sollten, relativ komplex. So darf beispielsweise die „innovative erneuerbare Wärme“ nur von Wärmetechniken beigesteuert werden, die mindestens eine Jahresarbeitszahl von 1,25 erreichen. Einfache Elektrokessel oder -Heizstäbe würden dieses Kriterium beispielsweise nicht erfüllen, selbst wenn sie ausschließlich mit Windstrom gefüttert würden. Die Ausschreibung für innovative KWK-Systeme kann für Betreiber attraktiv sein, weil der per Ausschreibung ermittelte Zuschlag hier für 45000 Vollbenutzungsstunden gezahlt wird, nicht nur für 30000 wie in den normalen KWK-Ausschreibungen. Außerdem liegt der zulässige Höchstwert für die Gebote bei 12 Cent pro Kilowattstunde und somit 5 Cent höher als in den normalen KWK-Ausschreibungen. In der ersten Runde lagen die Gebote jetzt zwischen 8,47 und 10,94 ct/kWh. Vier der fünf erfolgreichen Gebote kamen von Stadtwerken (Greifswald, Bayreuth, Lippstadt, Bad Reichenhall), der fünfte erfolgreiche Bieter ist die Glood GmbH, ein Hersteller von Power-To-Heat-Komponenten. Die Stadtwerke Greifswald beispielsweise sind mit einer kombinierten BHKW-Solarwärmeanlage angetreten, die an ihrem bestehenden KWK-Standort Jungfernwiese im Süden der Stadt ins Netz eingebunden werden soll. Zur Realisierung der Pläne haben sie nun vier Jahre Zeit. Dirk Mangold, Leiter des Steinbeis-Forschungszentrums Solites in Stuttgart, das sich vor allem solarunterstützten Wärmenetzen widmet, hofft, dass die iKWK-Ausschreibungen auf diesem Gebiet als Initialzündung wirken könnten: „Stadtwerke, die ihr Geschäftsmodell bislang ausschließlich auf fossile KWK ausgelegt haben, denken durch die Ausschreibungen für innovative KWK jetzt auch über erneuerbare Wärme nach.“ Text: Guido Bröer

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