Solarenergie in der Schweiz: Nicht so dunkel

Die Schweiz zeigt bei der Solarenergie ein ambivalentes Bild. Großanlagen schwächeln derzeit, wohingegen Kleinanlagen kräftig nachgefragt werden. Foto: Swissolar
Swissolar deutet die neue Sonnenenergie-Markterhebung für das Jahr 2017 selbst als Spiegel der schwierigen Marktsituation für Photovoltaik in der Schweiz vor Inkrafttreten der Energiestrategie 2050.

Die Markterhebung wurde von Swissolar durchgeführt und vom BFE (Bundesamt für Energie) als plausibilisierte Markterhebung Sonnenenergie 2017 veröffentlicht. Sie betrifft ein Jahr, das laut Swissolar wegen der Diskussion über die Energiestrategie 2050 von fehlender Förderung und großer Unsicherheit und geprägt war.
Im Einzelnen
Die Photovoltaik (PV)-Verkaufszahlen sanken gegenüber dem Vorjahr um 9% auf 241 Megawatt entspricht. Verursacht wurde der Rückgang durch die letztes Jahr fehlende Förderung bei mittleren und großen Anlagen über 30 kW Leistung (-31%). Besonders dramatisch war die Entwicklung bei Anlagen über 1 Megawatt Leistung (-73%). Die Analyse nach Art der Anlagen zeigte den größten Rückgang bei Industrie und Gewerbe (-23%) und Landwirtschaft (-33%). In diesen Bereichen existieren laut Swissolar viele große, bestens geeignete Dächer.
Demgegenüber legte das Marktsegment der PV-Kleinanlagen (unter 30 kW Leistung, ca. 200 m2) um 38% massiv zu. Dies insbesondere bei Anlagen auf Einfamilienhäusern (+28%) und Mehrfamilienhäusern (+14%). Es zeige sich, dass Photovoltaikanlagen auf neuen Wohnhäusern und bei Sanierungen heute zum Standard gehörten.
Auch Kollektoren legen zu
Um 5% leicht zugelegt haben auch Kollektoranlagen zur Nutzung der Solarwärme – zum ersten Mal nach 4 Jahren rückläufigen Marktes. Der Grund dafür ist die wachsende Beliebtheit solcher Anlagen zur Wassererwärmung in Mehrfamilienhäusern (+35% gegenüber Vorjahr, bezogen auf die Fläche).
Bei der Solarwärme geht Swissolar für 2018 von einem stabilen Markt aus. Positive Effekte sind insbesondere von den laufenden Revisionen der kantonalen Energiegesetze zu erwarten. Diese sehen vor, dass bei Heizungssanierungen mindestens 10% der benötigten Energie mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden muss. Sonnenkollektoren in Kombination mit fossilen Heizungen sind dafür besonders geeignet. Es sei jedoch von zentraler Bedeutung, dass die Kantone diese bis 2020 fälligen Revisionen nun ohne weitere Verzögerungen anpacken.
12.07.2018 | Quelle: Swissolar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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