Ökostrommarkt zieht an

Solarthemen 505. Nach den Ergebnissen der diesjährigen E&M-Ökostromanalyse scheint der Markt für Ökostrom anzuziehen.

Zum 13. Mal hat das Branchenblatt Energy und Management (E&M) unter Federführung von Chefreporter Ralf Köpke die Anbieter von Ökostromprodukten befragt und dabei in diesem Jahr eine optimistischere Tendenz festgestellt als in den Vorjahren. Die führenden Anbieter rechnen demnach für 2018 und 2019 mit wachsenden Kunden- und Absatzzahlen. So erwarten gleich 63 Prozent der befragten Anbieter für 2019 im Privatkundensegment bessere Kundenzahlen als 2018, ein Jahr, das auch schon Aufwärtstendenzen zeigt. Von „Licht am Ende des Tunnels nach Jahren der Stagnation“ spricht deshalb Robert Werner, Geschäftsführer des Hamburg Instituts, der mit seinem Team auch dieses Mal die E&M-Erhebung betreut hat. Werner ist als ehemaliger Geschäftsführer von Greenpeace Energy ein intimer Kenner der Branche. Ein sprunghaftes Wachstum wie nach der Atomkatastrophe in Fukushima im Frühjahr 2012 sei zwar nicht zu erwarten, aber „es gibt eine Reihe von Indizien, die dafür sprechen, dass der Markt wieder anzieht“, sagt Werner. Dazu zähle unter anderem die Bereitschaft von immer mehr Gewerbe- und Industriekunden, ihre Stromversorgung auf Grünstrom umzustellen. E&M-Reporter Ralf Köpke hebt hervor, dass seit geraumer Zeit auch namhafte branchenfremde Unternehmen wie DB Energie oder die Deutsche Telekom grünen Strom anbieten: „Teilweise haben diese Newcomer ambitionierte Pläne.“ So strebe beispielsweise DB Energie in fünf Jahren eine sechsstellige Zahl von Privatkunden an. Auf Basis der von den Versorgern ausgewiesenen Stromkennzeichnung hat das Hamburg Institit ermittelt, dass mittlerweile bundesweit 154 Anbieter ihr Privatkundenportfolio komplett auf Grün umgestellt haben. Das sind immerhin rund 20 Prozent aller Energieunternehmen. „Die reine Zahl sagt nichts über die Qualität der einzelnen Ökostromangebote aus, unterstreicht aber die Entwicklung, dass Grünstromprodukte für viele, insbesondere kleinere Versorger, ein Teil ihrer Kundenbindungsstrategie sind“, sagt Köpke.

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