Europas größte, bifaciale Solaranlage entsteht in Deutschland
Die Ost/West-exponierten Solarmodule in senkrechten Anordnung können das Sonnenlicht somit sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite nutzen. Dies unterscheidet sich grundsätzlich von konventionellen Anlagen. Durch die beidseitige Stromproduktion kann in Summe beider Seiten in etwa ein Mehrertrag von 5 bis 15 % im Vergleich zu einer optimal nach Süden orientierten Anlage erreicht werden. Auf einem Hektar Fläche können ca. 300 Kilowatt PV-Leistung installiert werden. Die Modulreihen werden in einem so großen Abstand angeordnet, dass die Fläche dazwischen landwirtschaftlich genutzt werden kann (je nach Nutzungsart 90-99 %).
Hinzu kommt, dass jeweils unterhalb der Modulreihen ein schmaler Streifen verbleibt, der eine artenreiche Vegetation aufweisen wird und daher als Lebensraum für Insekten und Kleinsäuger dienen kann. Damit werden Landschaften, die von der Landwirtschaft geprägt sind, mit ökologisch vorteilhaften Strukturen angereichert.
In zwei Bauabschnitten werden bis Ende September 2018 5.700 bifaciale n-type Module montiert und ca. 2.800 Profile gerammt. Auftraggeber und Betreiber ist die Ökostrom Saar Wind GmbH, eine 100% Tochter der Ökostrom Saar GmbH. Das innovative Gestellsystem zur Montage bifacialer Solarmodule kommt vom Berliner StartUp Unternehmen Next2Sun GmbH. Das Besondere dabei ist, dass die beidseitig lichtempfindlichen Module nahezu verschattungsfrei, senkrecht montiert werden. Durch die senkrechte Ausrichtung der Modulseiten nach Osten und Westen wird der Energiewende ein komplett neues Erzeugungsprofil hinzugefügt: Solarstrom mit Erzeugungsspitzen vormittags und abends.
Neben dem netzdienlichen Stromerzeugungsprofil kann das Konzept mit einem geringen Flächenverbrauch punkten, da nahezu keine Fläche überbaut wird. In den etwa 10 Meter breiten Reihenzwischenräumen werden Landwirtschaft oder Naturschutz mit solarer Stromproduktion kombiniert.
Das Echo aus der Branche und die Einschätzung des Potenzials des Aufständerungskonzeptes sind überaus vielversprechend. Daher wird in die weitere Unternehmens- und Projektentwicklung investiert. Zur Kapitalisierung soll auch Bürgerkapital über Crowdinvesting eingeworben werden. Dabei handelt es sich um qualifizierte Nachrangdarlehen. Es wird ein attraktiver Zins von 5 % über eine Laufzeit von 5 Jahren geboten. Die Zinszahlung erfolgt jährlich. Eine Beteiligung ist von 500,00 Euro bis 10.000 Euro möglich. Das Emissionsvolumen ist auf 500.000 Euro beschränkt.
03.09.2018 | Quelle: Ökostrom Saar GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH