Windmüller setzen auf Wasserstoff-Elektrolyse

Solarthemen 508.Die Betreiber des Windparks Ellhöft in Nordfriesland wollen künftig einen Teil ihres Windstroms zu Wasserstoff machen um damit Privatautos und Busse des ÖPNV zu betanken.

Die Windparkgesellschaft hat jetzt bei der GP Joule-Tochter H-Tec Systems, die in Lübeck PEM-Elektrolyseure herstellt, einen 225 kW starken Elektrolyseur geordert, der in einem Container aufgestellt werden soll. Der Bürgerwindpark Ellhöft wird die Anlage einsetzen, um Windstrom in grünen Wasserstoff umzuwandeln und im Verkehrssektor zu vermarkten. Reinhard Christiansen, Geschäftsführer des Bürgerwindparks, geht davon aus, dass am Anfang rund 20 Wasserstofffahrzeuge versorgt werden. Ein Teil der Pkw werde vom Windpark selbst angeschafft und an die Gesellschafter vermietet. „Geld kannst Du mit Wasserstoff heute noch nicht verdienen“, sagt Christiansen. „Aber unsere Gesellschafter waren einstimmig der Meinung, dass dies ein Zukunftsfeld ist und dass wir hier zeigen wollen, dass es geht.“ Der Wasserstoff wird getrocknet, so dass er als Treibstoff gemäß ISO 14687 verwendet werden kann. Eine neue Wasserstofftankstelle westlich von Flensburg wird diesen verwenden. Die Installierung und Inbetriebnahme des Elektrolyseurs ist bis Frühjahr 2019 geplant. Da die Turbinen des Windparks Ellhöft bereits im letzten Jahrtausend errichtet wurden und nach Silvester 2020, wie viele andere im Norden, aus der EEG-Förderung herausfallen, sind die Betreiber auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen. Kürzlich machte der Bürgerwindpark Ellhöft bereits Schlagzeilen (siehe Solarthemen 507), weil er mit dem Ökostromhändler Greenpeace Energy e.G. als erster Windpark in Deutschland einen Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement – PPA) für die Zeit ab 2021 unterzeichnete.te kann die Anlage einen Regentag problemlos überbrücken. Text: Guido Bröer

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