Fallstudien zeigen Integration von Solarenergie in Städte und Landschaften
Stadtplanung ist ein hochkomplexes Thema, vor allem wenn es um die Realisierung CO2-armer Wohnlösungen und die Umsetzung von Umweltvorschriften geht. Allerdings wissen Stadtplaner oft zu wenig über die Einsatzmöglichkeiten von Solarthermie und Photovoltaik. Aus diesem Grund hat die internationale Forschungsplattform Solar Energy in Urban Planning die Fallstudien erstellt und präsentiert diese auf einer interaktiven Weltkarte im Internet.
Eines der deutschen Referenzprojekte auf der Karte ist der Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof, ein schnell wachsender Stadtteil, der Hochschulstandorte sowie Wohn- und Bürogebäude umfasst und den Fokus auf Energieeffizienz und CO2-Reduktion legt. In dem 20-seitigen Projektflyer werden einige sehr gut gelungene, gebäudeintegrierte PV-Anlagen beschrieben, die teilweise zwei Funktionen übernehmen – Verschattung des Gebäudes und Solarstromproduktion. Eine Schlüsselfunktion nimmt dabei der Energiemanager ein, ein Fachmann bei der Projektentwicklungsgesellschaft Wista Management, der zentraler Ansprechpartner für alle Energiefragen der Bauherren ist. Die Wissenschaftler empfehlen, diesen Ansatz auch bei anderen Projekten zu übernehmen.
Die Karte unterscheidet drei Arten von Projekten: Orange Punkte kennzeichnen bestehende und blaue Punkte neue Stadtgebiete. Grüne Punkte zeigen, dass ein Solarsystem in die Landschaft eingebunden wurde. Etwa ein Drittel der ausgewählten Fallstudien beschreibt den Einsatz von Solarthermie, die anderen zeigen die Integration von Photovoltaikanlagen.
"Stadtplaner, Architekten und Beratungsunternehmen erhalten durch unsere detailliert beschriebenen Fallstudien neue Ideen für mögliche Planungsprozesse und Entscheidungsstrategien", sagt die Leiterin von Solar Energy in Urban Planning, Maria Wall, von der Lund Universität in Schweden.
Das Team um Maria Wall hat die in jedem Pilotprojekt angewandten neuen Werkzeuge und Methoden sorgfältig bewertet, um zu entscheiden, ob diese auch anderen Planern empfohlen werden können. Die Arbeit an den Fallstudien wurde von Gabriele Lobaccaro und Carmel Lindkvist an der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie geleitet.
Solar Energy in Urban Planning ist eine von mehreren internationalen Forschungsplattformen, die derzeit im Rahmen des Solar Heating and Cooling Programms der Internationalen Energieagentur (IEA) betrieben werden. Rund 400 Experten aus 21 Ländern sowie fünf Organisationen decken ein breites Themenspektrum ab, von zukunftsweisenden Speicherkonzepten bis hin zu neuen PVT-Lösungen.
Online-Karte: http://task51.iea-shc.org/case-studies
12.11.2018 | Quelle: IEA SHC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH