Schweiz will Zuschüsse für PV schneller zahlen

Solarthemen 509. Das Schweizer Bundesamt für Energie (BfE) hat angekündigt, die Zuschüsse für Photovoltaikanlagen künftig schneller auszahlen zu wollen.

Nach Aussage des BfE stehen dank steigender Strompreise und der ausreichenden Liquidität des Netzzuschlagsfonds im kommenden Jahr mehr Mittel zur Verfügung. Bei PV-Kleinanlagen unter 100 Kilowatt Leistung sollen die Betreiber so in der Regel nach eineinhalb Jahren ihre Einmalzahlung erhalten. Bei großen PV-Anlagen soll sich die Wartezeit auf den Zuschuss von derzeit sechs auf zwei bis drei Jahre verkürzen. Bei den Kleinanlagen darf die Anlage direkt gebaut werden, bei einer größeren muss der Investor vor der Installation erst die Zusage abwarten. Swissolar äußert sich zufrieden mit der angekündigten Erhöhung der Kontingente. „So wird der Bau einer Solaranlage im Zusammenhang mit Eigenverbrauch wirtschaftlich richtig attraktiv“, erklärt Geschäftsführer David Stickelberger. Ein großes Potenzial sieht er bei Unternehmen. Interessant sei auch die seit Jahresbeginn in der Schweiz bestehende Möglichkeit, dass mehrere Verbraucher, auch auf angrenzenden Grundstücken, gemeinsam den Strom einer Solaranlage nutzen können. Deutliche Kritik an der Förderpraxis in der Schweiz wurde vor der Verkürzung der Auszahlungszeiträume in einer Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung SES geäußert. Obwohl die Reserven im Netzzuschlagsfonds Ende 2018 voraussichtlich eine Milliarde Franken übersteigen würden, müssten Zehntausende PV-Projekte Wartezeiten von drei bis sechs Jahren bis zur Auszahlung der Einmalvergütungen hinnehmen. Neu-Anmeldungen von PV-Projekten bei der Vollzugsstelle Pronovo seien im ersten Halbjahr 2018 um 80 Prozent gesunken, was auf Leistungskürzungen zurückgeführt werden könne. SES fordert, die Wartefristen auch für größere Anlagen auf maximal sechs Monate zu verkürzen. Das Geld sei im Netzzuschlagsfonds vorhanden. Text: Andreas Witt

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