Energiewende im Schulunterricht ausgezeichnet

Foto: Jürgen Acker / pixelio
13 hessische Schulen wurden als Pioniere für die Integration der Energiewende in den Fachunterricht geehrt. Die Schulen und ihre engagierten Lehrer seien Vorbilder dafür, wie aktuelle umweltpolitische Themen mit gesellschaftlicher Bedeutung in den Unterricht eingebaut werden können.

Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), zeichnete die Schulen im Rahmen einer Festveranstaltung im hessischen Landtag vor rund 150 Vertretern aus Schule, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft aus. „Den ausgezeichneten Lehrern ist es gelungen, das Thema alltags- und unterrichtsnah aufzubereiten", sagte Bonde.  
Bundesweit sei das Thema nachhaltige Energiewende noch nicht in den zentralen naturwissenschaftlich-technischen Schulfächern zu verankert. Die Lehrer der ausgezeichneten Schulen würden sich mit viel Engagement selbst einbringen, um ein Thema von größter gesellschaftlicher Bedeutung für den Unterricht angemessen aufzubereiten. Ziel müsse sein, Fachlehrern die Kompetenz zu vermitteln, wie ein didaktisch und methodisch fundierter Unterricht in hoher Qualität durchgeführt werden könne. Das gelinge über qualitativ hochwertige Unterrichtsmaterialien für Lehrer der sogenannten MINT-Fächer, also Lehrer, die Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik unterrichten. Genau hier setzt das vom hessi schen Kultusministerium und von der DBU fachlich und finanziell geförderte Projekt „Schule 3.0 – Energiewende in den Unterricht“ an, das vom Zentrum für Chemie (ZFC, Bensheim) durchgeführt wird.
Interdisziplinär entwickelte Unterrichtseinheiten zur Energiewende
50 Lehrer aus 13 südhessischen Schulen haben in den letzten beiden Schuljahren bereits an dem Projekt teilgenommen. In Kooperation mit Hochschulen, Verbänden und Unternehmen hatten sie berufsorientierte Unterrichtseinheiten für die Fächer Chemie, Informatik, Mathematik und Physik entwickelt und diese in der Unterrichtspraxis erprobt. Das Thema Energiewende könne so dauerhaft in den Unterricht der beteiligten Netzwerkschulen eingebaut werden. Im aktuellen Schuljahr soll es in dem Projekt darum gehen, die entstandenen Unterrichtseinheiten kontinuierlich weiterzuentwickeln und über Unterrichtsportale, Fortbildungen und Messen weiteren Schulen zur Verfügung zu stellen.
Hervorgehoben wurde von den Projektbeteiligten nicht nur die Implementierung umweltpolitischer und naturwissenschaftlich-technischer Themen, sondern auch die Digitalisierung im Schulalltag. Auch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie der Fachkräftemangel wurden angesprochen. Bonde erklärte: „Junge Menschen werden über die Unterrichtseinheiten zur Energiewende und ganz allgemein über die MINT-Fächer auch an berufliche Perspektiven herangeführt.“ Er verwies auf das kürzlich veröffentlichte Gutachten des Sachverständigenrates der Bundesregierung, in dem der Fachkräftemangel als eine Gefahr für die Innovationskraft des Standortes Deutschland benannt wurde. „Schon jetzt arbeiten 340.000 Menschen für erneuerbare Energien, und es ist abzusehen, dass der Bedarf wächst“, so der DBU-Generalsekretär.
 
16.11.2018 | Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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