Rhein-Hunsrück-Kreis ist Energie-Kommune des Jahrzehnts

Foto: deENet, Heiko Meyer
Für ihr außergewöhnliches Engagement in Sachen Energiewende kürte die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) gestern den Rhein-Hunsrück-Kreis und die Gemeinde Saerbeck zu den „Energie-Kommunen des Jahrzehnts“.

Jury und Publikum waren fasziniert und begeistert davon, wie diese Kommunen Klimaschutz leben. Jubel und Applaus brandeten gestern beim „Zukunftsforum Energiewende“ auf, als im barocken Schloss der Stadt Kassel der Rhein-Hunsrück-Kreis und Saerbeck als „Energie-Kommunen des Jahrzehnts“ ausgezeichnet wurden. Fünf Kommunen waren nominiert.
„Wir freuen uns riesig. Die Ehrung ist die Krönung einer mehr als 10-jährigen Arbeit“, sagte Landrat a. D. Bertram Fleck des Rhein-Hunsrück-Kreises. „Wir zeigen, dass Klimaschutz und Wertschöpfung zwei Seiten derselben Medaille sind.“ Mindestens genauso stolz und berührt war auch Saerbecks Bürgermeister Wilfried Roos. Er betonte: „Nur mit dem Umstieg auf Erneuerbaren Energien können wir unseren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Umwelt erhalten.“
Mit der Auszeichnung „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ möchte die AEE den Kommunen für deren außerordentliches Engagement im Zeichen der Energiewende danken. Aus diesem Grund gab es einen Jury- und einen Publikumspreis. Letzterer wurde von den Teilnehmenden des „Zukunftsforums Energiewende“ bis zum späten Nachmittag des gestrigen Tages gewählt, nachdem sich die fünf Kommunen Samtgemeinde Lathen, der Landkreis Bamberg, der Rhein-Hunsrück-Kreis, Saerbeck und Pfaffenhofen an der Ilm noch einmal persönlich vorgestellt hatten. Saerbeck konnte sich am Ende gegen die anderen Kommunen beim Publikum durchsetzen. „Alle nominierten Energie-Kommunen hätten diese Auszeichnung verdient“, so Roos. „Sie alle beweisen tagtäglich, dass ein schneller Umstieg auf Erneuerbare schon heute möglich ist.“
Für die Ermittlung des Gewinners des Jurypreises traf sich die Fachjury bereits Anfang November in Berlin. Zu den Jurymitgliedern gehören Katja Treichel (Humboldt Viadrina Governance Platform), Dr. Dag Schulze (Klimabündnis), Benjamin Dannemann (Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband, DGRV), Dr. Peter Moser (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, DBU) sowie Marc Elxnat (Deutscher Städte- und Gemeindebund, DStGB). Die Entscheidung für eine der fünf nominierten Kommunen fiel der Jury jedoch nicht leicht: Schließlich spielen alle Kommunen bereits in der Champions-League, war von den Jurymitgliedern während der Beratung zu hören. 
Sehr lange diskutierte die Fachjury über die Kommunen und deren bisherige Umsetzung von Maßnahmen für eine erfolgreiche Energiewende, bis sie sich für den Rhein-Hunsrück-Kreis als „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ entschied. „Zahlreiche Bürger, Gemeinden und Unternehmen haben gemeinsam die Ärmel hochgekrempelt und die dezentrale Energiewende vor Ort mit viel Herzblut umgesetzt“, hieß es in der Begründung der Jury. „Im Jahr 2010 betrug die regionale Wertschöpfung aus dem Betrieb der EEG-Anlagen elf Millionen Euro. Dieser Wert war im Jahr 2017 bereits auf 44 Millionen Euro angewachsen.“ Früher sei der Rhein-Hunsrück-Kreis eine strukturschwache Region gewesen. „Heute haben die Ortsgemeinden im Rhein-Hunsrück-Kreis mit 20 Prozent die landesweit geringste kommunale Verschuldung“, so die Jury.

Die einzigartige Energiewende-Geschichte des Landkreises lässt sich auch im Film „Der Rhein-Hunsrück-Kreis – Heimat der Energiewende-Vormacher“ nachvollziehen. Der Film ist auf der Webseite des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums online abrufbar unter: bit.ly/RLP-Energiewendefilm
21.11.2018 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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