2019 bringt weitere Solarwärme in die Netze

Solarthemen+plus. Der Trend zur Einbindung von großen Solarthermieanlagen in Wärmenetze wird sich in Deutschland im kommenden Jahr fortsetzen. Unter anderem beginnt bald der Bau von Deutschlands wohl größter Solarthermieanlage in Ludwigsburg.

In den letzen Tagen erreichten die Solarthemen-Redaktion Nachrichten aus drei laufenden Projekten, wonach dem Bau der Anlagen nun jeweils nichts mehr im Wege steht. So nahm die Gemeinde Gimbweiler im Landkreis Birkenfeld am vergangenen Wochenende von der rheinland-pfälzischen Landesregierung den Förderbescheid für ihre Dorfwärmeversorgung auf Basis von Holzhackschnitzeln und Solarthermie entgegen. Rechtzeitig zur nächsten Heizsaison soll die Anlage arbeiten und etwa 100 Hausanschlüsse, eine Sporthalle und ein Mehrgenerationenhaus versorgen. Das geplante Netz hat eine Länge von 4 Kilometern. Zwei Holzkessel mit 600 und 350 kW Leistung sollen es versorgen sowie eine Solarthermieanlage mit rund 1000 Quadratmetern Kollektorfläche, die zur vollständigen Deckung der Sommerlast ausgelegt ist. Dazu werden zwei Speicher mit jeweils 60 Kubikmetern errichtet. Auch in Ludwigsburg werden jetzt Nägel mit Köpfen gemacht. Seit Monaten arbeiten dort die Bagger, um mehrere Fernwärmeinseln mit dem seit 2010 zu 70 Prozent von einem Holzheizkraftwerk versorgten Hauptnetz zu verbinden. Nun haben die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) auch die Ausschreibung für die geplante größte Solarthermieanlage Deutschlands abgeschlossen. Etwa 14000 Quadratmeter Kollektorfläche soll die Anlage haben und damit eine Leistung von rund 7 Megawatt erreichen. Die Anlage würde somit die Dimensionen der bislang größten Solarthermieanlage Deutschlands in Senftenberg (8300 m2, 4,5 MW) deutlich übertreffen. Dass der Zuschlag an den dänischen Weltmarktführer Arcon-Sunmark gegangen ist, wollten weder das Unternehmen noch die SWLB-Pressestelle bislang bestätigen. Letztere schrieb: „Die ausführende Firma wird im Januar offiziell bekannt gegeben.“ 2019 soll das Kollektorfeld betriebsbereit gemacht werden. 2020 soll die einschließlich eines großen Multifunktionsspeichers mit dem Titel „Solar-Heat-Grid“ versehene Umstrukturierung des Fernwärmenetzes insgesamt 2020 abgeschlossen sein. Verglichen mit Ludwigsburg gehen die Stadtwerke Erfurt das Thema Solarwärme im Netz zunächst etwas kleiner an. Sie vergaben jetzt Aufträge für zwei „Testanlagen“ die im Stadtteil Marbach ein Subnetz des Erfurter Fernwärmenetzes mit Solarwärme anreichern sollen. Mit den technisch getrennten Teilanlagen, die es zusammen auf 1100 m2 Kollektorfläche bringen, möchten die Stadtwerke verschiedene Technologien testen, um möglicherweise künftig noch größere Anlagen im Stadtgebiet zu errichten. So wird die Ritter XL solar GmbH die eine Teilanlage mit ihren CPC-Vakuumröhrenkollektoren ausstatten, während die österreichische Solid GmbH den Auftrag zum Bau der zweiten, ähnlich dimensionierten Flachkollektoranlage erhalten hat. Das Netz in Maybach ist ein Niedertemperaturnetz, das per Wärmeübergabestation vom Erfurter Hauptnetz versorgt wird.

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