Reicht dieser Kohleausstieg als Einstieg in das Solarzeitalter?

Foto: Mibrag
Der Abschlussbericht der Kohlekommission, die ein schrittweises Stillegen von Stein- und Braunkohlekraftwerken bis zum endgültigen Ausstiegstermin 2038 vorschlägt, hat in der Branche ein geteiltes Echo gefunden.

Für den Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sagte dessen Vorsitzende Simone Peter: "Es ist gut, dass die Kommission das 65%-Ziel für Erneuerbare Energien in der Stromversorgung bis 2030 nochmals bekräftigt hat. Die Kommissionsempfehlungen für die Reduktion der Kohleverstromung in den 2020er Jahren werden voraussichtlich dazu beitragen, das nationale Klimaschutzziel 2030 zu erreichen. Die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens werden damit jedoch noch nicht erreicht. Dies wäre vor dem Rahmen der Strukturkommission nur möglich, wenn die verbleibenden Kohlekraftwerke möglichst wenig in Betrieb sind. Eine Reduktion der Volllaststunden der Kohlekraftwerke lässt sich nur durch einen schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien sowie eine CO2-Bepreisung in ausreichender Höhe erreichen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass 2023 der Abschaltpfad an die Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens angepasst wird."
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena) sagte: "Der Bericht gibt die Orientierung, auf die viele Marktakteure gewartet haben."
Für den Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) erklärte dessen Präsidentin Marie-Luise Wolff zum Ergebnis der Kohlekommission: „Das ist der erhoffte Durchbruch. Mit diesem Ergebnis besteht jetzt die Chance, dringend notwendige Fortschritte beim Klimaschutz zu erzielen. Gleichzeitig werden wir eine jederzeit sichere Energieversorgung gewährleisten und die berechtigten Interessen der betroffenen Regionen und Unternehmen wahren. Wir appellieren an die Politik, das heute erzielte Ergebnis entschlossen, zügig und vollumfänglich umzusetzen."
Umweltverbände kritisierten den Kompromiss der Kohlekommission überwiegend. René Schuster von der Grünen Liga, Mitglied im Braunkohlenausschuss des Landes Brandenburg sagte: „Während im Rheinland die notwendigen ersten Schritte zum Kohleausstieg gegangen werden, sollen die Steuermilliarden in der Lausitz praktisch ohne Gegenleistung fließen. Die Kraftwerksplanungen des LEAG-Konzerns werden bisher nicht angetastet. Offenbar soll der Steuerzahler hier nicht die Folgen eines Kohleausstieges abfedern, sondern die Sparprogramme der LEAG-Eigner ausgleichen und den Landtagswahlkampf der beiden Ministerpräsidenten retten.“ 
28.1.2019 | Quelle: solarserver | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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