Netz und Speicher für 40 % Grünstrom-Gas 2050

Solarthemen 512. Die Netzbetreiber Tennet (Strom) und Gasunie (Gas) erwarten laut einer gemeinsamen Studie, dass 2050 in Deutschland bis zu 40 Prozent des Energiebedarfs durch Gase auf Basis erneuerbarer Energie gedeckt werden. Das Gasnetz werde im großen Stile Wasser­stoff transportieren.

Um das Energiesystem bis 2050 zum Großteil auf regenerative Energien umzustellen, werde es ohne die Umwandlung von grünem Strom in Gase für die Sektoren Wärme, Transport und Chemie nicht gehen. Darauf weisen die beiden Netzbetreiber Tennet und Gasunie in der Studie „Infrastruktur Ausblick 2050“ hin. Was das außerdem für die Infrastruktur in Deutschland und den Niederlanden bedeutet, haben sie in verschiedenen Szenarien beleuchtet. Bis zu 30 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland soll demnach direkt durch Strom und „bis zu 40 Prozent durch in Wasserstoff und Methan umgewandelten Strom gedeckt werden“. Zugleich werde der Verbrauch an flüssigen Energieträgern und Endenergie insgesamt rückläufig sein. Das hat insbesondere für das Gasnetz Folgen, das zwar nicht wesentlich ausgebaut aber anders genutzt werden müsse. Denn künftig werde ein Teil der Infrastruktur Wasserstoff transportieren, der andere Methan. Wasserstoff werde vor allem als Kraftstoff und in der Industrie zum Einsatz kommen, Methan insbesondere für die Wärmeversorgung. Das mache parallel zum Aufbau neuer Stromspeicher einen Ausbau der Gaskavernen nötig, da diese künftig Wasserstoff aufnehmen sollen, der aber einen um den Faktor drei geringeren Brennwert als Methan aufweise, schreiben die Autoren. Methan solle künftig in Poren- und Aquiferspeichern gelagert werden. Die Kapazitäten dafür seien ausreichend. Power-to-Gas-Anlagen sollten eng an die Strom- und Gasnetze gekoppelt werden. Dadurch ließe sich der künftige Ausbau der Stromnetze minimieren. Eine weitere vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in Auftrag gegebene Studie beziffert das Potenzial regenerativer Gase im Jahr 2050 zwischen 214 und 414 TWh. Das entspricht knapp der Hälfte des aktuellen Gasbedarfs in Deutschland, der heute zu über 90 Prozent importiert wird. Das CO2-Einsparpotenzial betrage 83 Millionen Tonnen. Die Studie fertigte das Energieberatungsunternehmens Navigant/Ecofys. Text: Oliver Ristau/Guido Bröer

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