Österreich kürzt Förderung für PV-Kleinanlagen

Foto: EKT, Klaus Hohenwarter
Das Budget zur Investitionsförderung von kleinen Photovoltaikanlagen in Österreich für 2019 steht fest. Der PV-Branchenverband moniert Kürzungen.

Anfang März ist in Österreich die vorerst letzte Runde der Investitionsförderung für Photovoltaik-Kleinanlagen des österreichischen Klima- und Energiefonds gestartet. Gefördert werden freistehende Anlagen und Aufdachanlagen sowie gebäudeintegrierte Anlagen bis zu einer Obergrenze von 5 kWp bzw. bei Gemeinschaftsanlagen bis zu 50 kWp.

Wie der Klimafonds mitteilte, stehen 2019 insgesamt 4,3 Millionen Euro Förderbudget zur Verfügung. Neben Privatpersonen können auch Betriebe, Vereine oder auch Institutionen ihre neu errichtete Anlage zur Förderung einreichen. Gefördert werden freistehende PV-Anlagen oder Aufdachanlagen mit 250 Euro/kWp, gebäudeintegrierte Anlagen mit 350 Euro/kWp sowie Gemeinschaftsanlagen bis max. 50 kWp (200 Euro/kWp bzw. 300 Euro/kWp).
Seit 2008 wurden durch den Fonds 60.000 Anlagen gefördert.

Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) kritisiert, dass die Fördermittel für PV-Kleinanlagen auch dieses Jahr erneut gekürzt würden. "Dieses wiederholte Herunterschrauben des Förderbudgets ist bei gleichzeitiger Aufgabenstellung von 100 Prozent erneuerbarer Stromerzeugung bis 2030 sowie der Ankündigung eines 100.000 Dächerprogramms kontraproduktiv und lässt an den postulierten Zielen der Regierung zweifeln“, sagte Geschäftsführerin Vera Immitzer.  "Zwar können durch reduzierte Fördersätze mit dem diesjährigen Förderbudget für Kleinanlagen etwa gleich viele Anlagen wie letztes Jahr gefördert werden, allerdings widerspricht die neuerliche Kürzung dem geplantem und erforderlichem Ausbauziel von 15 GWp 2030."

Auf Grund des enormen Andrangs im vergangenen Jahr (das Förderbudget war nach drei Monaten erschöpft) sei zu erwarten, dass auch dieses Jahr das verfügbare Budget im Rekordtempo abgerufen wird. Immitzer dazu: „Gerade Kleinanlagen, für die diese Förderung ein wichtiger Impuls zur Anlagenerrichtung ist, fehlen damit für den dringend notwenigen PV-Ausbau. Photovoltaik ist vor 20 Jahren aus einer Basisbewegung entstanden, die von dieser Budgetkürzung am stärksten betroffen ist.“

Aktuell werde an dem Erneuerbaren Ausbau Gesetz gearbeitet, das ab dem nächsten Jahr den Grundstein für eine erneuerbare Stromzukunft manifestieren soll. Im Zuge dessen müsse das Fördersystem so umgestaltet werden, dass in allen Marktsegmenten ein großer Zubau möglich sei. „Nur durch zielgerichtete Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen PV-Anwendungen, angefangen bei privaten Anlagen, über gewerbliche und gemeinschaftliche Anlagen bis hin zu Freiflächenanlagen, ist eine ambitionierte Entwicklung möglich. Hier steckt der Teufel jedoch im Detail und die Konkretisierung der Gesetzesinhalte ist für den Erfolg entscheidend. Gut gemeinte Eckpunkte alleine reichen nicht aus.“, so Immitzer. Das geplante 100.000 Dächerprogramm, das im Zuge des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes starten soll, muss die eigentlich gut handhabbare und beliebte Kleinanlagenförderung des Klima-und Energiefonds aufgreifen und um neue Aspekte erweitern. Denn wie bereits Frau Bundesministerin Köstinger ankündigt habe: „Jedes Haus muss ein Kraftwerk werden.“
4.3.2019 | Quelle: PV Austria, Klima- und Energiefonds  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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