Studie zu Solarstrompotenzial in Russland

Das Photovoltaik-Potenzial in Russland hat das Berliner Beratungsunternehmen eclareon gemeinsam mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) und der russischen Sektion von Eurosolar untersucht.

In dem vom Auswärtigen Amt geförderten Projekt wurden Anwendungsmöglichkeiten am Beispiel der beiden russischen Regionen Krasnodar und Kaliningrad analysiert, Workshops in beiden Regionen veranstaltet und mögliche Projekte durchgerechnet. Nun liegen die Ergebnisse in Form einer Studie mit dem Titel „Enabling PV in Russia“ vor. Im Fokus der Analyse stand das Potenzial mittelgroßer Solarparks, von Photovoltaik-Diesel-Hybridanlagen und von kleinen Dachanlagen.
Anwendungsfällen schon heute wirtschaftlich erschließbare Anwendungsmöglichkeiten für die Photovoltaik“, sagt Ulf Lohse von eclareon, Projektleiter der Studie. Aufgrund der geographischen Begebenheiten biete das im Süden des Landes gelegene Krasnodar deutlich bessere Bedingungen als die nordwestliche Enklave Kaliningrad. „Wirtschaftlich am interessantesten ist es aktuell, Dieselgeneratoren durch Solarstromanlagen zu ergänzen und den Dieselverbrauch entsprechend zu reduzieren.“ Mögliche Einsatzfelder seien zum Beispiel Landwirtschaft und Tourismus: „Photovoltaikanlagen könnten landwirtschaftliche Betriebe, die nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen sind, oder Hotels, die im Sommer aufgrund der Klimaanlagen einen besonders hohen Strombedarf haben, mit grünem Strom versorgen.“ 
Eine rechtliche Grundlage für den Anschluss ans öffentliche Stromnetz gibt es bislang nur für Erneuerbare-Energien-Anlagen, die erfolgreich an einer staatlichen Ausschreibung teilgenommen haben. Ein Stromeinspeisegesetz für Anlagen mit einer Leistung bis 15 Kilowatt soll dieses Jahr verabschiedet werden. 
Obwohl Russland als größtes Land der Erde enormes Potenzial für Erneuerbare Energien aufweist, haben Solarenergie und Windkraft bislang nur einen Anteil von 0,04 Prozent am gesamten Primärenergieverbrauch. Bis 2020 soll dieser Anteil massiv wachsen und auf 2,5 Prozent ansteigen. 2017 waren die Erneuerbaren Energien bereits die am schnellsten wachsende Energiequelle. 
Eine englisch- und russischsprachige Fassung der Studie steht auf www.solarwirtschaft.de/enabling-pv.html zum kostenlosen Download bereit.

28.3.2019 | Quelle: SMA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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