Klima-Arena Sinsheim als energetischer Erlebnisraum

Im inneren eines Eisspeichers (Foto: Viessmann)
Neben der Photovoltaik-Anlagen und der Wärmepumpe ist ein Eisspeicher ein zentrales Element in der Sinsheimer Klima-Arena. Die Technologien tragen dazu bei, das Gebäude zu einem Plusenergiehaus zu machen.

Das Erlebniszentrum der Sinsheimer Klima-Arena in Baden-Württemberg soll künftig die Themen Erneuerbare Energien, Umwelt, Klimawandel und Nachhaltigkeit spielerisch veranschaulichen und auf Missstände aufmerksam machen.

Bei Nutzung eines Eisspeichers wird ein Teil der Heizwärme aus Eis gewonnen, genauer gesagt aus der sogenannten Kristallisationsenergie. Sie wird frei, wenn Wasser zu Eis gefriert. Im Eisspeicher wird dieser Wechsel des Aggregatzustandes während der Heizperiode durch den Wärmeentzug der Wärmepumpe herbeigeführt. Dabei wird dieselbe Energiemenge bereitgestellt, die benötigt wird, um einen Liter Wasser von 0°C auf 80°C zu erwärmen. Wird das Eis im Regenerationsbetrieb wieder aufgetaut, kann dieser Prozess beliebig oft wiederholt werden. Dabei ist die Technik nahezu wartungsfrei. Am Ende der Heizperiode wird gezielt Eis gebildet. Dieses steht dann an heißen Tagen als Kältequelle für die Gebäudekühlung zur Verfügung. Über die Solar-Luftabsorber können die niedrigeren nächtlichen Außentemperaturen genutzt werden, um das Wasser im Speicher oder das Gebäude selbst abzukühlen. So wird die Phase des sogenannten „natural cooling“ verlängert.

Den Eisspeicher liefert Viessmann. Die leitec® Gebäudetechnik GmbH aus Heilbad Heiligenstadt sorgt für die Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik (MSR.„Die Lieferung dieser Effizienztechnologie für so ein innovatives Projekt wie die Klima-Arena zeugt von hoher Kompetenz Thüringer Unternehmen“, betont Jana Liebe, ThEEN-Geschäftsführerin. „In Thüringen gibt es wie leitec® einige Hidden Champions im Bereich der erneuerbaren Energietechnik.“

„Der Eis-Energiespeicher für den wir die Steuerungstechnik liefern, stellt eine attraktive Wärmequelle für Sole/Wasser-Wärmepumpen dar, “ erklärt Bernd Apitz, Geschäftsführung von leitec®. In dem System wird die Energie aus Umgebungsluft, solarer Einstrahlung und dem Erdreich gebündelt. „Als wir im Jahr 2011 ein neues Firmengebäude errichtet haben, ist ebenfalls ein Eis-Energiespeicher eingesetzt worden. Seit diesem Zeitpunkt beschäftigen wir uns intensiv mit diesen Systemen und haben eine eigene Steuerungstechnik entwickelt,“ berichtet Apitz weiter. Seit wenigen Jahren wird die entwickelte Technik durch ein Energiemonitoring ergänzt, damit die Anlage digital gesteuert und ausgewertet werden kann.

In der Klima-Arena in Sinsheim werden hocheffiziente Technik, besondere Konstruktion sowie spektakuläre Ausstellungen – unter anderem ein echter Gletscher – vereint. Mit der Klima-Arena soll ein Ort geschaffen werden, an dem Grundlagen des Klimawandels erschlossen und die Zusammenhänge zwischen globalen Phänomenen und lokalen Wetterlagen visualisiert und begreifbar gemacht werden können. Neben der Ausstellungsfläche im Inneren des futuristischen Gebäudes entsteht außen ein Natur- und Erholungsbereich. Die Eröffnung ist für September/Oktober 2019 geplant. Träger ist die Klimastiftung für Bürger, die 2014 von der Dietmar-Hopp-Stiftung gegründet wurde. Die Kosten liegen bei rund 40 Millionen Euro.
2.4.2019 | Quelle: ThEEN e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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