Glasfaserverbund hält Einzug in die Photovoltaik

Solarthemen+plus. Der chinesische Hersteller SunMan bietet extrem leichte und flexible Module an.

Aus China drängen Solarmodule auf den Markt, bei denen die Solarzellen in Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) eingebettet sind. Eine erste solche Großanlage mit Modulen der Firma SunMan wurde in den vergangenen Wochen im badischen Waldkirch von den Stadtwerken installiert. Konventionelle Module seien dort aus statischen Gründen nicht montierbar gewesen. Die neuen, nur zwei Millimeter dicken Module sind deutlich leichter. Sie wiegen nur dreieinhalb bis fünf Kilogramm pro Quadratmeter. Das ist nur ein Viertel der herkömmlichen Solarmodule samt Unterkonstruktion. Die monokristallinen Siliziumzellen sind zudem aufgrund ihrer festen Einbettung in die GFK-Matrix flexibel formbar. Die Solarwirtschaft tut sich unterdessen noch schwer, die GFK-Technik im Hinblick auf Marktpotenziale und Umweltaspekte zu bewerten. Der Bundesverband Solarwirtschaft sagte, es lägen dazu „bislang keine Untersuchungen vor“. Unklar ist bislang vor allem die Möglichkeit des Recyclings. Holger Neuhaus, Forscher am Fraunhofer ISE in Freiburg, sagt, das Recycling eines Glas-Glas-Moduls sei „sicher einfacher“. Pauschal sei das aber nicht zu beantworten, denn es hänge stark davon ab, welcher Kunststoff beim GFK eingesetzt werde. Unterdessen ließ der Entsorgungsdienstleister der Branche, die PV Cycle Deutschland GmbH, Anfragen zur künftigen Verwertung solcher Module unbeantwortet. Der Umgang mit Faserverbundwerkstoffen ist aus Sicht der Kreislaufwirtschaft immer eine Herausforderung. Es dürfte daher kein Zufall sein, dass der chinesische Modulhersteller den Begriff GFK meidet. Er spricht lieber von „patentierten Kompositmaterialien“. Text: Bernward Janzing Foto: Stadtwerke Waldkirch

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