Wärmewende in Hamburg: EU gibt grünes Licht

Bunker mit Solarenergie in Hamburg, Foto: www.mediaserver.hamburg.de / Geheimtipp Hamburg
Die EU-Kommission hat den Weg zur Rekommunalisierung des Fernwärmenetzes in Hamburg frei gemacht. Die Stadt will künftig statt Kohle erneuerbare Wärmequellen nutzen, Solarenergie aber nicht.

Die Europäische Kommission hat keine beihilferechtlichen Bedenken im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Rückkauf des Fernwärmenetzes durch die Freie und Hansestadt Hamburg.  Eine entsprechende Entscheidung hat die EU-Kommission am 15. April formell getroffen. Nach Auskunft des Hamburger Senats seien damit die Grundlagen für den vollständigen Rückkauf des Fernwärmenetzes gegeben, der damit rückwirkend zum 1. Januar 2019 vollzogen werden könne. Auch die Planung für die Wärmewende und den Kohlausstieg laufe weiter mit Hochdruck.

Hamburg kann damit nach dem Strom- und Gasnetz auch die Fernwärmeleitungen in der Hansestadt übernehmen, an der sie bisher 24,9 Prozent hält. Für die restlichen Anteile zahlt sie an den bisherigen Mehrheitseigentümer Vattenfall 625 Millionen Euro.

Die Stadt will die Infrastruktur dafür nutzen, die Erzeugung der Fernwärme auf CO2 freundlichere Quellen umzustellen. Derzeit liefert ein Kohlekraftwerk im schleswig-holsteinischen Wedel den Großteil der Energie. Laut Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan sehe das Konzept die Einbindung von Industrie-Abwärme, Müllwärme, Erdgas und einer Wärmepumpe vor. Außerdem soll ein Aquifer-Tiefenspeicher Energie im Untergrund speichern. Für den Kohleausstieg in der Wärme sei die schnellstmögliche Ablösung des Kohlekraftwerks in Wedel der erste große Schritt. Das Kraftwerk Tiefstack soll zwischen 2025 und 2030 aus der Kohle aussteigen und unter Einsatz erneuerbarer Energien umgerüstet werden.

Die Stadt hatte auch den Einsatz von Solarwärme in das Fernwärmenetz geprüft, aber verworfen. Stattdessen solle Solarthermie in lokalen Nahwärmenetzen zum Einsatz kommen.
18.4.2019 | Quelle: Senat FHH Hamburg / EU-Kommission | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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