Erneuerbare müssen stärker wachsen

Zubau der erneuerbaren Energie im Stromsektor in den Jahren 2021 bis 2030 nach dem BEE-Szenario. Grafik: BEE
10.000 Megawatt Photovoltaik- und 5.700 Megawatt Windenergiezubaus braucht das Land, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung im Stromsektor für das Jahr 2030 zu erreichen. Das besagt ein Szenario des BEE, der von einem Anstieg des Stromverbrauchs infolge der Sektorenkopplung ausgeht.

10.000 Megawatt Photovoltaik- und 5.700 Megawatt Windenergiezubaus braucht das Land, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung im Stromsektor für das Jahr 2030 zu erreichen. Das besagt ein Szenario des BEE, der von einem Anstieg des Stromverbrauchs infolge der Sektorenkopplung ausgeht.

Die Bundesregierung hat sich mit dem Koalitionsvertrag Klimaschutzziele für 2030 gesetzt. Um das Sektorziel im Stromsektor zu erreichen, soll der Anteil erneuerbarer Energien auf 65 Prozent bis 2030 gesteigert werden. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat nun eine Szenariorechnung vorgelegt. Diese bestimmt, welche Ausbaupfade für erneuerbare Energien im Stromsektor notwendig sind, um das 65-Prozent-Ziel zu erreichen.

Ausgangspunkt des Szenarios der BEE ist die Annahme, dass der Stromverbrauch in Deutschland bis 2030 nicht abnimmt, sondern stark ansteigen wird. Alle Szenarien, wie die Leitstudie 2006, haben in der Vergangenheit den Stromverbrauch unterschätzt. Sie nahmen für das Jahr 2017 zwischen 4 und 93 Terrawattstunden weniger an, als es in der Realität schließlich geworden ist. Bis in das Jahr 2030 muss man laut BEE damit rechnen, dass Effizienzgewinne im Stromsektor durch zusätzliche Stromverbräuche deutlich überkompensiert werden. Denn die Anzahl der Wärmepumpen, die Elektromobilität und Power-to-Gas- oder Power-to-Liquids-Verfahren werden stark zunehmen müssen, um die Klimaschutzziele in den Sektoren Wärme und Mobilität erreichen zu können.

Daher rechnet der BEE damit, dass der Stromverbrauch von 599 Terrawattstunden im Jahr 2017 auf 740 Terrawattstunden im Jahr 2030 anwachsen wird. 206 Terrawattstunden davon entfallen auf die durch die Sektorenkopplung entstehenden Mehrverbräuche. Das bedeutet, dass die erneuerbarer Energien im Stromsektor 481 Terrawattstunden bereitstellen müssen, um den Zielanteil von 65 Prozent zu erreichen. Um 2030 diese Strommenge aus erneuerbaren Energien produzieren zu können, bedarf es eines weit schnelleren Zubaus als bisher. Gemäß BEE-Szenario 2030 ist eine jährliche Installation von 4.700 Megawatt Windenergie Onshore, 1.000 Megawatt Windenergie Offshore, 10.000 Megawatt Photovoltaik, 600 Megawatt Bioenergie, 50 Megawatt Wasserkraft und 50 Megawatt Geothermie notwendig.

9.5.2019 | Quelle: BEE-pre | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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