Europäische Perowskit-Initiative gestartet
Zu den Zielen der neuen Initiative zählt das Bekanntmachen der perowskitbasierten Photovoltaik durch die Herausgabe eines gemeinsamen europäischen Perowskit-Whitepapers. Das teilte das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) mit, das an dem Vorhaben beteiligt ist. Außerdem wollen die Partner PV-Industrieinitiativen der nächsten Generation unterstützen und initiieren sowie gemeinsame Forschungsprogramme zwischen Universitäten, Instituten und Unternehmen fördern.
Perowskit-basierte Solarzellen haben in den letzten zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht und erreichen im Labormaßstab bereits Wirkungsgrade von 24,2% (Anfang 2019) in Single-Junction-Architekturen und bis zu 28% im Tandem mit kristallinem Silizium. Dies mache sie laut HZB zu der Solartechnologie, die sich bis heute am schnellsten entwickelt.
Das HZB habe in den letzten Jahren mit dem HySPRINT Projekt und der Rekrutierung talentierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler eine erhebliche Forschungskapazität im Bereich Perowskit-Materialien aufgebaut.
„Am HZB arbeiten inzwischen mehrere Forschungsteams sowohl an Grundlagenfragen als auch bereits an der Vorbereitung der Industrialisierung von Tandemmodulen mit Perowskiten“, sagt Rutger Schlatmann, Bereichssprecher Erneuerbare Energien am HZB. Die Perowskit-Technologie werde dazu beitragen, die Kosten und den Ressourcenbedarf der Solarstromerzeugung weiter zu senken. Sie könne damit zur Bewältigung des Klimawandels beitragen und biete außerdem die Möglichkeit, in Europa Arbeitsplätze in der schnell wachsenden PV-Industrie zu schaffen.
"In den Gesprächen der letzten Monate mit den aktuellen EPKI-Teilnehmern wurde deutlich, dass wir alle die gleiche Vision haben und dass ein Zusammenschluss für alle von Vorteil wäre", erklären Ronn Andriessen, Direktor der niederländisch-deutsch-belgischen Solliance Research Partners und Louis Huber, Greensquare, die die Initiative ins Leben gerufen haben . "Diese neue, auf Perowskit basierende PV-Technologie hat ein sehr hohes Potenzial, und eine massive Einführung würde sehr gut in den Europe SET-Plan sowie in die globale Dringlichkeit passen, nachhaltige und erschwingliche Energieerzeuger überall dort zu installieren, wo sie benötigt werden".
Zu den Partnern zählen neben Solliance und dem HZB die Universität Oxford, das Centrum for Hybrid and Organic Solar Energy der Universität Rome Tor Vergata, die École Polytechnique Fédérale de Lausanne, die Universität Valencia, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und das Helmholtz Institut Erlangen-Nürnberg Erneuerbare Energien, Fraunhofer – ISE, das Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique, das Institut National de l’Energie Solaire (FR), das Institut Photovoltaïque d’Île-de-France, das Austrian Institute of Technology, die Universität Uppsala, das KTH Royal Institute of Technology (SE), das Instituto Italiano de Tecnologia, der Consiglio Nazionale delle Ricerche (IT), die Universitäten von Perugia und von Potsdam, Oxford-PV, Saule Technologies und Smit Thermal Solutions (NL).
16.5.2019 | Quelle: HZB | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH