Eis-Energiespeicher für Rendsburg

Foto: Sebastian Krug
Die Stadt Rendsburg wurde von der Agentur für Erneuerbare Energien als "Energiekommune des Monats" ausgezeichnet. Dies hat sie vor allem einem besonderen Projekt zu verdanken: einem Eis-Energiespeicher, der seit Januar dieses Jahres in Betrieb ist.

Er versorgt die umliegenden Gebäude mit Heizenergie und reduziert jährlich 170 Tonnen Treibhausgase. „Dieses Projekt hat Modellcharakter, kann andere Kommunen inspirieren und senkt Treibhausgasemissionen erheblich“, sagt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), anlässlich der Bekanntgabe der Energie-Kommune des Monats.

Mit der hocheffizienten Technik von Eis-Energiespeichern können Gebäude im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden. Dieser Speicher versorgt das Rendsburger Kreishaus und den „Uhrenblock“, in dem sich Wohnungen, Praxen und ein Restaurant befinden, mit Heizenergie.  Sebastian Krug, Klimaschutzmanager des Kreises Rendsburg-Eckernförde, hat das Projekt initiiert, vorangetrieben und betreut. Neben dem Kreis und der Stadt haben sich die Stadtwerke Rendsburg und der Uhrenblock beteiligt. „Mit dem Speicher haben wir wieder gezeigt, wie stark die Region in Sachen Klimaschutz und Energiewende ist“, zeigt Krug sich zufrieden.

Der Eisspeicher funktioniert dank einer Wärmepumpe, die mit Öko-Strom angetrieben wird. Dem Wasser wird so viel Wärme entzogen, dass es im Speicher gefriert, ein großer Eisblock entsteht und er Kristallisationswärme abgibt. Wechselt Wasser seinen Aggregatzustand zu Eis, wird so viel Energie freigesetzt, wie ein Liter Wasser braucht, um von 0 auf 80 Grad Celsius zu erhitzen. Transportleitungen im Inneren des Speichers fangen diese Wärmeenergie auf und transportieren sie in hocheffiziente Wärmepumpen, die sich in den Gebäuden befinden. Nur ein Energiezaun, der als Solar-Luftabsorber dient und den Eisspeicher mit Wärmeenergie aus Luft und Sonne versorgt, ist sichtbar. Der Speicher selbst liegt unter der Erde.

Der Bau des Eis-Energiespeichers mit der dazugehörigen Technik wurde durch das Land Schleswig-Holstein mit 200.000 Euro unterstützt.
Und offenbar war das Projekt auch der Anlass, eine eigene Förderrichtlinie des Landes zu entwickeln. Sie soll bald auch für kalte Systeme auf Landesebene an den Start gehen. Mit solchen Zuschüssen können künftig auch andere Kommunen in den Genuss eines Eis-Energiespeichers kommen.

21.5.2019 | Quelle: AEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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