Projektierungsgesellschaft GAIA feiert Firmenjubiläum

Torsten Szielasko (links) und Michael Wahl mit Ulrike Höfken, Umweltministerin Rheinland-Pfalz. Foto: GAIA
Seit 20 Jahren projektiert das Unternehmen Gaia aus Lambsheim in Rheinland-Pfalz Photovoltaik- und Windenergieanlagen. Durch die Höhen und Tiefen der Branche haben die Gründer erfolgreich jongliert.

Seit 20 Jahren projektiert das Unternehmen Gaia aus Lambsheim in Rheinland-Pfalz Photovoltaik- und Windenergieanlagen. Durch die Höhen und Tiefen der Branche haben die Gründer erfolgreich jongliert.

Die GAIA mbH, eine Projektierungsgesellschaft für Windenergie- und Photovoltaikanlagen im Südwesten der Republik feiert in diesem Jahr das 20-jährige Firmenjubiläum. „Wir wollten etwas für den Klimaschutz und die Energiewende tun“, erinnert sich Geschäftsführer Torsten Szielasko, der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Publizistik in Mainz studiert hat, an die Anfänge. Den ersten Kontakt mit der Windenergie verdankt er selbst Matthias Willenbacher, der später die Projektentwicklungsgesellschaft für regenerative Anlagen Juwi gründete.

Willenbacher war im gleichen Studenten-Fußballverein und wollte auf dem Acker seines Onkels ein Windrad bauen. Mit insgesamt zehn Studierenden aus verschiedenen Fachbereichen trommelten Szielasko und Willenbacher eine Million DM für die Errichtung des Windrads zusammen. „Es war eine Enercon E40 mit 500 Kilowatt Leistung“, erzählt Szielasko. Nach seinem Studium ging Szielasko zu Enercon und verstärkte dort den Vertrieb in Nordrhein-Westfalen. Bald merkte er, dass es ihn in die Selbstständigkeit zog. Er gründete als Ein-Mann-Betrieb das Planungsbüro Süd-West-Wind.

Zur gleichen Zeit wie Szielasko bewarb sich der Elektroingenieur Michael Wahl für ein Feld, um darauf ein Windrad zu bauen. „Ihr wollt beide auf meinem Acker bauen, tut Euch doch zusammen“, riet der Landwirt. Er war der Meinung, dass die Kompetenzen des Kaufmanns und des Ingenieurs gut zusammenpassten und machte sie miteinander bekannt.

Der Landwirt sollte Recht behalten. Vor nunmehr 20 Jahren gründeten Szielasko und Wahl zusammen die Gesellschaft für Alternative Ingenieurtechnische Anwendungen, kurz GAIA mbH. Zunächst konzentrierten sich die beiden Unternehmer auf die Planung und den Bau von Windenergieanlagen, 2002 kam das Geschäftsfeld Solarstromerzeugung dazu. In ihrem Jubiläumsjahr 2019 können sie auf 120 Windenergieanlagen mit 226 Megawatt Gesamtnennleistung und über 300 PV-Anlagen mit 8 Megawatt Nennleistung zurückblicken.

Sowohl die Wind- als auch die Photovoltaikbranche erlebten in den zwei Jahrzehnten Höhen und Tiefen bis hin zu schweren Markteinbrüchen. Der Photovoltaikmarkt brach zusammen, als 2012 die Einspeisevergütung für Solarstrom drastisch gekürzt wurde. Eine Insolvenzwelle war die Folge. Wie konnte die GAIA mbH diese Krisenzeiten überstehen? „Wir haben jongliert“, sagt Szielasko zum Erfolgsrezept. „Eigene schlüsselfertige Anlagen haben wir zurückgefahren“, berichtet Szielasko. 2018 sind elf von ihnen gebaute Windenergieanlagen in Betrieb gegangen, in diesem Jahr werden es nur zwei sein. Stattdessen bauen sie die Betriebsführung aus. Als Dienstleister ist GAIA für den Energieversorger EnBW Energie Baden-Württemberg und die wpd, einen der größten deutschen Windenergieanlagenprojektierer, tätig.

Auch in der Photovoltaikbranche reagiert GAIA auf Veränderungen im Markt. Die Elektromobilität ist seit 2015 im Portfolio. Das Unternehmen plant und errichtet Ladestationen und Wallboxen für Elektroautos. Seit April 2015 ist zudem eine öffentlich zugängliche Schnell-Ladestation für E-Fahrzeuge auf dem Firmengelände in der Jahnstraße in Lambsheim in Betrieb. Im Dezember 2016 kam eine Schnellladestation dazu, die GAIA in Kooperation mit der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim betreibt. „Wir wollen die Elektromobilität in der Region mit vorantreiben“, sagt Wahl. Den eigenen Fuhrpark stellt das Unternehmen nach und nach auf E-Fahrzeuge um.

Nach umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten der ehemaligen Kofferfabrik von Goldpfeil bezogen sie 2012 einen neuen Firmensitz, den sie als „Energie-Gewinn-Altbau“ bezeichnen. Auf sämtlichen Dächern, die nach Süden und Westen ausgerichtet sind, sowie an den Fassaden und auf Sonnenschutzdächern erzeugen Module Solarstrom. Auf dem Firmengebäude sind Anlagen mit knapp 68 Kilowatt Leistung montiert, auf den umliegenden Hallen, die sie für den Betrieb von PV-Anlagen angemietet haben, sind es noch einmal knapp 420 Kilowatt Leistung. Eine technische Besonderheit: In den Kellerräumen nutzt eine Abluft-Wärmepumpe die erwärmte Abluft der Wechselrichter als Wärmequelle. Als Back-up-System gibt es einen Gas-Brennwertkessel, der allerdings noch nie in Betrieb war. „Wir wollten beweisen, dass man einen Altbau so sanieren kann, dass er die Energie, die im Gebäude verbraucht wird, selbst erzeugen kann“, erzählt Wahl.

20 Jahre und wie soll es weitergehen? Ihr Unternehmen verkaufen wollen die Geschäftsführer nicht, obwohl sie schon Angebote erhalten haben. „Wir wollen unser Wissen weitergeben und persönlich zur Energiewende und zum Klimaschutz beitragen“, erklärt Szielasko die Entscheidung. „Dafür setzen wir auch weiterhin auf moderates Wachstum und werden auf Marktentwicklungen reagieren.“ So zum Beispiel ist das Unternehmen jetzt stärker im Gebiet der Photovoltaik-Freiflächenanlagen tätig.
31.5.2019 | Quelle: Gaia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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