BDEW will grüne Gase

Geplanter Rückgang des Kohlestroms in Deutschland laut Vorschlag der Kohlekommission. Grafik: BDEW
Die deutsche Energiewirtschaft erhofft sich vom Kohleausstieg neue Wachstumschancen. Bis zum Jahr 2038 müssen laut BDEW mehr als 50 Gigawatt neue Kraftwerksleistung geschaffen werden. Neben Wind- und Solarenergie setzt der Verband besonders auf klimafreundliche Gaskraftwerke und Speichertechnik.

Die deutsche Energiewirtschaft erhofft sich vom Kohleausstieg neue Wachstumschancen. Bis zum Jahr 2038 müssen laut BDEW mehr als 50 Gigawatt neue Kraftwerksleistung geschaffen werden. Neben Wind- und Solarenergie setzt der Verband besonders auf klimafreundliche Gaskraftwerke und Speichertechnik.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht im anstehenden Umbau des Energiesystems in Deutschland neue Wachstumschancen für die Energiewirtschaft: 2038 soll das letzte Kohlekraftwerk den Markt verlassen, die Kernkraft ist bereits im Jahr 2022 Geschichte. Die Energieversorgung in Deutschland muss damit in weniger als 20 Jahren grundlegend umstrukturiert werden, damit die Versorgungssicherheit auch nach Atom- und Kohleausstieg gewährleistet bleibt. Durch den Kohleausstieg entfallen bis spätestens zum Jahr 2038 rund 43 Gigawatt gesicherter Leistung, durch den Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 zusätzlich rund 10,8 Gigawatt. Insgesamt müssen also über 50 Gigawatt gesicherte Leistung ersetzt und durch intelligente Technologien und Konzepte für ein jederzeit stabiles Stromversorgungssystem ergänzt werden – dies entspricht zusammen mehr als der Hälfte der gegenwärtigen konventionellen Kapazität.

In Kombination mit den erforderlichen Investitionen in die Erneuerbaren Energien ergibt sich so für die Energiebranche die Chance auf neues Wachstum: Für die Kompensation der wegfallenden gesicherten Leistung sind laut BDEW insbesondere Investitionen in den Neubau klimafreundlicher Gaskraftwerke, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Speichertechnologien von Bedeutung. Im Hinblick auf die Speicher wird vor allem der Ausbau sektor-übergreifender Energiespeicher von Bedeutung sein, die nach dem Prinzip „Power-to-X-to-Power“ Energie sowohl speichern als auch rückverstromen können. Beispiele für solche Anlagen sind Batteriespeicher oder Power-to-Gas-Anlagen. Letztere wandeln Strom aus Erneuerbaren Energieträgern in grüne Gase wie zum Beispiel Wasserstoff um, die dann zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt zum Beispiel zur Stromerzeugung eingesetzt werden können.

4.6.2019 | Quelle: BDEW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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