Test: Dezentrale Anlagen stabilisieren Stromnetz

Solarthemen 516. Die Netzbetreiber TenneT und Bayern­werk haben zusammen mit dem IT-Unternehmen Consolinno Energy in einem Test gezeigt, dass dezentrale KWK- und Erneuerbare-Energien-Anlagen dazu beitragen können, das Strom­netz zu stabilisieren.

Der Test war Teil des Forschungsprojekts C/Sells, das als eines der SINTEG-Projekte des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert wird. Auf Anforderung von TenneT wurde dabei die Einspeisung einer von Consolinno gesteuerten KWK-Anlage, die am Nieder- und Mittelspan­nungsnetz des Bayernwerks angebunden ist, erhöht. So konnte sie dem Netz in Engpass-Situationen den zur Stabilisierung notwendigen Strom zur Verfügung stellen.

Das Neue: Die Anlage war durch künstliche Intelligenz von Consolinno in der Lage, selbstständig ihr Flexibilitätspotenzial festzustellen. Das Potenzial einzelner Anlagen kann dann mittels Schwarmintelligenz weiter aggregiert werden oder direkt vor der Erbringung dem Netzbetreiber mitgeteilt werden. Die Anlagen befinden sich dabei in der normalen Vermarktung und Betriebsweise und melden zusätzlich freie Flexibilitätsmengen, die der Netzbetreiber dann aktiv in die Planung einbinden kann.

In der C/Sells-Demonstrationszelle werden freiwillige Flexibilitäten quantitativ beschrieben, mit dem Ziel, diese via einer Plattform zu einem in Engpasssituationen für den Netzbetreiber nutzbaren Gut zu machen. Consolinno prognostiziert dabei auch die mögliche Wärmeverschiebung als Flexibilitäts-Potenzial.

Text: Guido Bröer

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