Regionalversorger GGEW AG setzt auf Photovoltaik

Am 28. September 2018 nahm die GGEW zwei größere PV-Anlagen in Betrieb: (v.l.n.r): Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG; Rainer Burelbach, Bürgermeister Stadt Heppenheim; Rolf Richter, Bürgermeister Stadt Bensheim; Christian Engelhardt, Landrat Kreis Bergstraße; Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung; Brigitte Lindscheid, Regierungspräsidentin Darmstadt; (Foto: GGEW AG/Marc Fippel Fotografie)
Der südhessische Energiedienstleister GGEW AG hat seine Bilanz für 2018 vorgelegt. Der Vorstand betont dabei die Bedeutung der Photovoltaik für das Unternehmen.



Carsten Hoffmann, der Vorstand der GGEW AG zieht eine positive Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr: „2018 war ein sehr anspruchsvolles und herausforderndes Jahr. Die Wettbewerbssituation wird eher schwieriger als leichter.“ Außerdem habe das Unternehmen 2018 eine massive Veränderung der Beschaffungssituation erlebt. Gemessen daran habe sich die GGEW gut geschlagen.“

„Und wir hatten Highlights“, betont Hoffmann. Er zählt dazu die Inbetriebnahme großer Photovoltaikanlagen in Heppenheim im September 2018.

Als kommunaler Energieversorger verpflichtet sich die GGEW AG nach Aussage von Hoffmann, die Energiewende aktiv zu gestalten. Auch in Zukunft werde sie ihre zu 100 Prozent regenerative Erzeugungsleistung weiter ausbauen und somit einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten. „Was die erneuerbaren Energien angeht, beobachten wir auch da eine sehr starke Fokussierung auf die Region. Und eine zunehmende Präferierung der Photovoltaik, weil Windopportunitäten in der Region fehlen“, so Hoffmann.

Große PV-Freifächenanlagen

Mit den beiden PV-Freiflächenanlagen in Heppenheim „Am Burggut“ hat die GGEW AG eines der größten PV-Projekte der letzten Jahre in Hessen realisieren können. „Um den Leistungsanteil von Photovoltaikanlagen am Erzeugungsportfolio weiter zu erhöhen, forcieren wir die Entwicklung zusätzlicher PV-Freiflächenanlagen“, erklärt Florian Grob, Bereichsleiter Erneuerbare Energien GGEW AG.
Beim bereits seit Längerem vorangetriebenen Windparkprojekt im Reinhardswald am nordhessischen Gahrenberg hat die GGEW AG als letzten wesentlichen offenen Punkt der Genehmigungsantragsvorbereitung den Abschluss der luftfahrttechnischen Untersuchungen vor sich. Wegen der relativen Nähe zum Flughafen Kassel-Calden hat der Energieversorger die im Regionalplan ausgewiesene Windvorrangfläche und damit die Zahl der realisierbaren Windenergieanlagen auf zehn reduziert.“Wir sind aber optimistisch, in einem konstruktiven Dialog mit den Fachbehörden zu einem guten Ergebnis kommen zu können“, so Carsten Hoffmann.

Der gesamte Geschäftsverlauf der GGEW AG war geprägt durch volatile und im Endeffekt steigende Beschaffungspreise an den Energiebörsen. Neben gestiegenen Gas- und Steinkohlepreisen hat  der deutlich höhere CO₂-Preis nach Aussage des Unternehmens im Mittel zu steigenden Strompreisen geführt. Der Umsatz der GGEW AG belief sich 2018 auf 230,9 Millionen Euro und ist gegenüber dem Vorjahr (251,3 Millionen Euro) planmäßig gesunken. Die GGEW AG erreichte einen Bilanzgewinn von 4,7 Millionen Euro (2017: 3,0) und konnte das Eigenkapital stärken. Auch der bereinigte Jahresüberschuss stieg auf 2,8 Millionen Euro (2017: 2,7).

Innovationen und neue Produkte

Der Vertrieb der GGEW AG wandele sich immer mehr vom reinen Strom-, Gas- und Wasserdienstleister zum Anbieter von Energie-, Mobilitäts- und Telekommunikationsprodukten, erklärt Hoffmann: „In Sachen Elektromobilität sind wir mittlerweile sehr gut aufgestellt. Mit rund 85 öffentlichen Ladepunkten betreiben wir aktuell in unserer Region fast genauso viele Ladestationen wie ein kleineres Bundesland, das Saarland etwa.“ Das gebe vielen Bürgern den Anreiz, nun ganz konkret über die Anschaffung eines E-Fahrzeugs nachzudenken. „Damit haben wir das Henne-Ei-Problem gelöst. Jetzt sind die Bürger am Zug“, so Hoffmann weiter. Außerdem bietet die GGEW AG im Bereich Elektromobilität E-CarSharing an.

Ausblick

„Auf der technischen Seite sehe ich sehr stark unser Engagement als Energiedienstleister in Wohngebieten als Zukunftsthema“, betont GGEW-Vorstand Hoffmann. Mit dem Zur-Verfügung-Stellen von Nahwärme, Photovoltaik, Speichermöglichkeiten. Hier stecke eine Menge Potenzial drin, denn die Verzahnung von Wohnen, Strom- und Wärmeerzeugung sowie Elektromobilität schreite immer weiter voran. „Im Prinzip fußt die gesamte Energiewende darauf. Es wird die Aufgabe der Energieerzeuger sein, das zusammenzuführen“.
2.7.2019 | Quelle: GGEW AG| solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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