Batteriefabrik: Münster bleibt Standort

Solarthemen 518. Das Bundesforschungsministerium hält trotz Kritik am Standort Münster für die Forschungsfertigung Batteriezelle fest. Bayern und Baden-Württemberg prüfen eine eigene Fabrik.


Das Bundesforschungsministerium (BMBF) sieht keinen Grund dafür, das Votum für den Standort der zentralen deutschen Batterieforschung zu revidieren. „Die Entscheidung ist in Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium gefallen. Ich gehe davon aus, dass es dabei bleibt“, sagte BMBF-Sprecher Volker Abt den Solarthemen.

Auch wenn einzelne Bundesländer und Politiker die Wahl kritisierten, so handele es sich um eine bundeshoheitliche Entscheidung, die nicht nachverhandelt werden müsse. Münster sei der unter „Exzellenzgesichtspunkten am besten geeignete Standort“.
Dort soll die Fraunhofer-Gesellschaft mit einem Konsortium einen Prozess für die wettbewerbsfähige Massenproduktion von Batteriezellen entwickeln. Der Bund unterstützt das Vorhaben mit 500 Millionen Euro. Bis 2022 soll die Fertigung aufgebaut werden und anschließend in Betrieb gehen.

Bayern und Baden-Württemberg kritisierten die Wahl. Die Entscheidung des Bundes für einen Nicht-Automobilstandort, an dem Kapazitäten erst aufgebaut werden müssten, sei schwer verständlich, so die Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und Markus Söder in einer gemeinsamen Erklärung. Sie gaben die Gründung eines Batterienetzwerkes bekannt und fordern zusätzliche Mittel von Bund. Die Südstaaten wollen außerdem eine eigene Fertigung prüfen.

Ulm und Karlsruhe, die sich auch um die Forschungsfertigung beworben hatten, gehen aber nicht leer aus. Das BMBF plant, dort die bereits vorhandene Produktionsforschung mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung der Produktion“ voranzubringen.

Text: Oliver. Ristau

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