Aquakultur mit Photovoltaik

     Solarthemen+plus. Im vietnamesischen Mekong-Delta plant das Freiburger Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) die Kombination von Shrimp-Kulturen mit Photovoltaik.  

Das Institut überträgt hier die Idee der Agro-Photovoltaik für eine doppelte Landnutzung auf maritime Anwendungen. Vietnams starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum geht mit einem aktuell jährlich um zehn Prozent steigenden Energiebedarf und Landnutzungskonkurrenz einher. Im Projekt „SHRIMPS“ soll nun demonstriert werden, dass die doppelte Flächennutzung durch Aquakulturen und Photovoltaik diese Probleme lösen kann. Am Mekong sollen zwei Pilotanlagen gebaut werden.
Aquakulturanlagen in Südostasien werden aus Hygienegründen zunehmend mit geschlossenen Gewächshäusern überbaut, um das Einschleppen von Krankheiten durch Vögel oder Wassertiere zu verhindern. Durch die Zucht der Shrimps in geschlossenen Systemen an Land sollen die Wasserressourcen geschont und die Mangrovenwälder geschützt werden. Die in das Glashaus integrierten Solarmodule sorgen für eine niedrigere Wassertemperatur, die das Wachstum der Shrimps begünstigt. Ersten Analysen zufolge kann die 1 MW große Pilotanlage in Bac Lieu voraussichtlich etwa 15.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einsparen und den Wasserverbrauch im Vergleich zu einer konventionellen Shrimp-Farm um 75 Prozent senken. Eine weitere Anlage mit 400 kW Leistung wird über einer Aquakultur mit Pangasius-Welsen installiert. Der Solarstrom wird von der Pangasiusfarm zu 100 Prozent selbst genutzt. An dem Projekt sind auch die SMA Sunbelt Energy GmbH, die Suntrace GmbH und das Thünen-Institut beteiligt.
gb/Foto: Fraunhofer ISE

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