Integrierte Photovoltaik erhöht Akzeptanz
Mit der Integration der PV lassen sich künftige Widerstände gegen den Ausbau der Photovoltaik (PV) in Deutschland vermeiden. Darauf weist das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hin. Die Integration sei von hoher Bedeutung, weil die Photovoltaik deutlich ausgebaut werden muss, um die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen. Je nach Szenario werden bis 2050 bis 500 Gigawatt an installierter PV-Leistung benötigt. Damit dieser massive Ausbau nicht zu Nutzungskonflikten und Akzeptanzproblemen führe, sollte der Flächenverbrauch durch Solarmodule minimiert und Synergiepotenziale realisiert werden.
Die Integration von PV-Technologie in Gebäudehüllen, Fahrzeuge und Fahrwegen sowie in Agrar- und Wasserflächen erschließe ein riesiges Flächenpotenzial für die Solarstromerzeugung, so das Fraunhofer ISE. Allein die Bauwerkintegration und die Agrophotovoltaik haben in Deutschland ein technisches Potenzial für mehrere 100 Gigawatt Leistung.
Integrierte PV schaffe sogar an vielen Stellen Synergieeffekte, etwa Reichweitengewinne für Elektrofahrzeuge oder Lärmschutz an Straßen und Schienen. Durch die Erzeugung des Solarstroms nahe am Verbraucher beziehungsweise an Bord von Fahrzeugen reduziere sich außerdem die Nutzung des Stromnetzes.
„Wir sehen in der integrierten Photovoltaik auch eine Chance für die deutsche und europäische Photovoltaik-Industrie und das Handwerk, da sie ein hohes Maß an individuellen Lösungen und eine enge Verflechtung mit vorgelagerten Bauprozessen verlangt“, sagt Andreas Bett, Institutsleiter des Fraunhofer ISE.
Das Institut weist in diesem Zusammenhang auf seine verschiedenen Aktivitäten und Technologien rund um die PV-Integration hin. Diese umfassten die Bauintegration, die Agrophotovoltaik, die Integration in Fahrzeuge und Verkehrswege sowie schwimmende PV-Lösungen für stehende Gewässer und das Meer.
9.9.2019 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH