Wegen E-Autos: Studie prognostiziert Solar- und Speicherboom

Eine aktuelle Studie von EuPD Research im Auftrag von E3/DC prognostiziert eine Vervierfachung der Neuinstallationen an privaten Photovoltaikanlagen in Deutschland bis 2035. Eine wesentliche Ursache sehen die Bonner Wirtschaftsforscher im zunehmenden Ausbau der Elektromobilität.

Die zunehmende Elektrifizierung von Mobilität und Wärmeerzeugung wird die Nachfrage für Solarstrom-Kleinanlagen in den kommenden Jahren kräftig antreiben. Das schreibt das Analysehaus EuPD Research in einer aktuellen Studie „Der deutsche Photovoltaik-Markt als Triebfeder für Elektromobilität“.

Nach dem Tiefststand des jährlichen Photovoltaik-Zubaus in den Jahren 2014 und 2015 zeichne sich laut der Untersuchung mittel- und langfristig im Kleinanlagensegment ein stabiler Wachstumspfad ab.

Ausgehend von knapp 57.000 neuinstallierten PV-Kleinanlagen unter 10 kWp im Jahr 2018 werde im Prognosehorizont 2035 eine Vervierfachung der jährlichen Neuinstallationen erwartet. Nahezu das gesamte Wachstum an PV-Kleinanlagen sei nach 2020 auf das Größensegment über 7 Kilowatt Spitzenleistung (kWp) zurückzuführen.

Während strombasierte Heizsysteme wie Wärmepumpen nahezu ausschließlich im Neubau installiert werden, ist die Installation eines Speichersystems und einer damit kommunizierenden Wallbox zum Laden eines Elektrofahrzeugs unabhängig vom Gebäudealter, was deren zukünftiges Potenzial deutlich erhöhe, so die Forscher.

Gerade bei den größer ausgelegten PV-Anlagen komme es darauf an, einen möglichst hohen Anteil des Solarstroms selbst zu nutzen. Im Bereich der E-Mobilität sei das in den meisten Fällen nur über ein leistungsfähiges Speichersystem möglich, weil das Fahrzeug tagsüber unterwegs ist und erst am Abend oder in der Nacht mit eigenem Strom geladen werden könne.

Während 2018 jede zwölfte PV-Kleinanlage in Kombination mit einer Wallbox installiert worden sei, wurden davon wiederum bereits drei Viertel der PV-Wallbox-Anlagen auch mit einem Speichersystem ausgestattet. Der zukünftige Anstieg der Elektromobilität stimuliert in der Prognose von EuPD Research die Systemkombination aus PV-Anlage, Wallbox und Speicher deutlich. Entsprechend werden im Prognosehorizont des Jahres 2035 60 Prozent der Neuinstallationen an PV-Kleinanlagen als PV-Speicher-Wallbox-Kombination errichtet.

„Verschiedene Befragungen unter Photovoltaik-Anlagenbesitzern haben in den vergangenen Jahren wiederkehrend bestätigt, dass das solare Laden des Elektromobils für private Haushalte eine sehr hohe Bedeutung besitzt. Sofern die Möglichkeit besteht, plant der Großteil der Kaufinteressenten für ein E-Auto auch mit der Anschaffung einer Solaranlage inklusive Wallbox“, erläutert Martin Ammon, Geschäftsführer der EuPD Research, die aktuellen Studienergebnisse.

„Die Verteilnetze sind für das Elektroauto nicht geeignet, daher muss das Fahrzeug durch stationäre Netzspeicher gepuffert werden und durch erneuerbare Energien CO2-neutral geladen werden. Die Fahrzeuge müssen die neue Grundlastversorgung werden und die Automobilhersteller die neuen Energieversorger.“, ergänzt Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer von E3/DC.
11.9.2019 | Quelle: EuPD Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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