Engie SA stärkt sich mit mobisol im Afrikageschäft

Solarthemen 519. Die Berliner Off-Grid-Unternehmen Mobisol wird künftig von Paris aus gelenkt. Der französische Energiekonzern Engie SA schwingt sich mit der Übernahme des insolventen Start-Ups zu einem der größten Anbieter von dezentralen solaren Energieversorgungslösungen in Afrika auf.

Die Franzosen sind mit der Tochter Fenix International bereits in vielen afrikanischen Ländern in der netzfernen regenerativen Stromversorgung aktiv. Über Mobisol erhält die Firma nun erstmals Zugang zu Verbrauchern in Ruanda und Kenia. Beides sind wirtschaftsstarke Nationen im Osten Afrikas mit entsprechendem Potenzial für solare Haus-Systeme ohne Netzzugang. In Kenia sitzt auch einer der größten Wettbewerber solcher solarer Off-Grid-Lösungen auf dem Kontinent: M-Kopa. Die Firma aus Nairobi hat laut eigenen Angaben bisher 800.000 Solar-Home-Systeme installiert. Fenix kommt auf 500.000 und Mobisol auf 150.000 Stück.

Mit der Übernahme bleiben nach Auskunft der mit dem Insolvenzverfahren von Mobisol betrauten Anwaltskanzlei BRL die 60 Arbeitsplätze in Berlin sowie die wesentlichen Tochtergesellschaften in Afrika erhalten. Mobisol hatte im April 2019 einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt, an dessen Ende vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden nun die Eingliederung in den weltweit tätigen Energiekonzern Engie SA steht.

Engie SA firmierte bis zum Jahr 2015 als GdF Suez und ist in der Stromerzeugung, Erdgasversorgung und im Contracting tätig. In Afrika unterhält das Unternehmen thermische und regenerative Stromerzeugungskapazitäten von 3,2 Gigawatt.

Text: Oliver Ristau

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