Das Institut erwartet beim gesamten Stromverbrauch einen Anstieg von 530 TWh in 2018 auf 657 TWh in 2030. Dem stehe ein Rückgang im konventionellen Kraftwerkspark als Folge des Atomausstiegs sowie der beabsichtigten Stilllegung der Braun- und Steinkohlekraftwerke gegenüber, so Markus Hoehner, Geschäftsführer von EuPD Research. Die Berechnungen in der Studie zeigen, dass bereits ab 2020 ein deutlich höherer Ausbaupfad an Photovoltaik realisiert werden müsse, um den steigenden Strombedarf zu decken.

Die Studie geht im Windbereich von einem jährlichen Ausbau im Bereich von 3 Gigawatt aus. Zudem müssten beim Aufbau von Wärmenetzen die hohen Potenziale der Solarthermie gehoben werden.

Das Gutachten der Bonner Marktforscher „Energiewende im Kontext von Atom- und Kohleausstieg – Perspektiven im Strommarkt bis 2040“ kommt zu dem Ergebnis, dass mit einer Verdreifachung der PV-Leistung bis 2030 die sich abzeichnende Stromlücke geschlossen werden könnte. Dies erfordere für das Jahr 2030 eine installierte PV-Leistung in Höhe von 162 Gigawatt (GW). Die Kapazität der Kurzfristspeicher müsse sich den Berechnungen nach bis 2040 mindestens verdreißigfachen.

PV ist technologisch weit entwickelt, im Massenmarkt verfügbar und kosteneffizient einsetzbar, wie die Ausschreibungsergebnisse der vergangenen Jahre eindrucksvoll aufzeigen“, erklärt Hoehner: „Als einer der ältesten Solarmärkte weltweit verfügt Deutschland über umfangreiche Erfahrungen sowohl beim Handwerk als auch bei Anwendern und weist dennoch erst eine geringe Sättigungsquote auf.“

Eine weitere Studie von EuPD Research im Auftrag des Speicheranbieters E3/DC prognostiziert derweil eine Belebung des Marktes für kleine private PV-Anlagen in Deutschland bis 2035. Eine wesentliche Ursache sieht EuPD im zunehmenden Ausbau der Elektromobilität. Ausgehend von knapp 57.000 neuinstallierten PV-Kleinanlagen unter 10 Kilowatt im Jahr 2018 werde bis 2035 eine Vervierfachung der jährlichen Neuinstallationen erwartet.

Text: Andreas Witt