CO2-freie Stahlerzeugung
Die schwedischen Konzerne SSAB (Stahl), LKAB (Eisenerz) und Vattenfall (Energie) haben das HYBRIT-Projekt zur CO2-freien Stahlerzeugung ins Leben gerufen. Das Projekt befindet sich zurzeit in der Pilotphase. Erste Demonstrationsfertigungen sollen bis 2025 entstehen. „Die Stahlindustrie gilt als einer der Sektoren, in denen eine Emissionsverringerung nur schwer zu erreichen ist. Wir sind jedoch der festen Überzeugung, dass null Emissionen möglich sind. Deshalb haben wir die Initiative ergriffen und HYBRIT gegründet. Stahl, der ohne fossile Brennstoffe hergestellt wird, hat ein ungeheures Potenzial und könnte dazu beitragen, dass viele Kundensegmente fossilfrei werden. Wir sind der Ansicht, dass eine industrielle Energiewende sowohl für das Klima als auch für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie vorteilhaft ist“, sagt Martin Lindqvist, Präsident und CEO von SSAB.
„Wir können behaupten, dass HYBRIT heute weltweit zu den ehrgeizigsten Energiewendeprojekten im industriellen Bereich gehört. Alle drei Unternehmen haben sich verpflichtet, bereits spätestens 2045 ohne fossile Brennstoffe auszukommen. Wir verfügen über einen konkreten Zeitplan und haben im Zuge von HYBRIT mit der Ausführung begonnen und Investitionen getätigt, um den Übergang zu beginnen. Als Europas größter Eisenerzproduzent ist HVBRIT für uns von LKAB ein wesentlicher Schritt hin zur Schaffung einer klimaneutralen Wertschöpfungskette vom Gestein bis zum flüssigen Stahl. Wir arbeiten mit Unterstützung der schwedischen Regierung und Hochschulen daran“, erklärt Jan Moström, Präsident und CEO von LKAB.
Auf dem UN-Klimagipfel wurde Schweden gemeinsam mit Indien beauftragt, die Bedeutung der Industrie beim Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft ohne fossile Brennstoffe aufzuzeigen. Beide Länder haben deshalb die „Leadership Group for Industry Transition“ ins Leben gerufen. Die HYBRIT-Partner SSAB, LKAB und Vattenfall werden Teil dieser Führungsgruppe sein. Die Führungsgruppe wird an der Einführung CO2-armer Verfahren in allen Industriesektoren arbeiten und ihre Bemühungen fortsetzen, die CO2-Emissionen bis 2050 auf null zu verringern. Die Leadership Group wird sich besonders auf schwer umzustellende Industrien (auf die über 30 Prozent der globalen Emissionen entfallen) konzentrieren; und ein spezifisches Instrumentarium in Form von politischen Rahmenbedingungen, Mechanismen und Fahrplänen als Modell einer Zusammenarbeit von Regierung und Industrie in der Übergangsphase bereitstellen, wobei diese für jeden Sektor und jedes Land ohne Frage unterschiedlich sein wird.
26.9.2019 | Quelle: Vattenfall | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media Gmb