Bayern: Minister Aiwanger will Masterplan Geothermie
Staatsminister Hubert Aiwanger hat einen Masterplan Geothermie für Bayern angekündigt.
Derplan soll auch eine Förderung zum Ausbau von Fernwärmenetzen beinhalten. Im Rahmen des Praxisforums Geothermie Bayern hat Staatsminister Hubert Aiwanger auch die Bayerischen Energiepreise an das SWM-Heizwerk Riem und das Heizkraftwerk der Erdwärme Grünwald verliehen.
„Die Geothermie muss raus aus dem Dornröschenschlaf“, forderte Staatsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Im Rahmen des Masterplans Geothermie will er die Nutzung der Geothermie besser koordinieren und bietet der Branche seine Zusammenarbeit an, um in realistischen Schritten die Weiterentwicklung der Technologie, aber auch die Suche nach Geldgebern zu unterstützen. Nach Aiwangers Ansicht ist ein wichtiger Schlüssel der Ausbau der Fernwärmenetze und in einem ersten Schritt will er mit Fördermitteln, Bohrungen und Wärmebedarf besser verknüpfen.
Bei einer Betreiberumfrage wurden die 21 Geothermieanlagen in Bayern angeschrieben und unter anderem um ihre Betriebsdaten hinsichtlich der Volllaststunden und der erzeugten Energie gebeten, berichtete Jochen Schneider, Geschäftsführer des Veranstalters Enerchange. Das Ergebnis sei vor allem angesichts der produzierten Wärmemenge beeindruckend. Rund 900 Gigawattstunden Wärme wurden im Jahr 2018 produziert und damit 263.00 Tonnen CO2 eingespart.
2004 nahmen die Stadtwerke München (SWM) die Wärmeversorgung des Messegeländes in Riem in Angriff – eines der ersten geothermalen Wärmeprojekte in Deutschland. Riem war 2018 die führende geothermische Heizanlage in Bayern und erreichte damit den Titel "Goldenes Heizwerk". Für die SWM nahm Betriebsleiter Rainer Kieslinger den Preis entgegen.
Von den fünf Geothermiekraftwerken in Bayern war das Heizkraftwerk Laufzorn/Grünwald im Jahr 2018 am erfolgreichsten. 2009 begannen dort die Bohrungen und wurden bereits 2010 abgeschlossen.
Die Anlage hatte 2018 mit über 8.200 Betriebslaststunden die höchste Verfügbarkeit und in dieser Zeit 16 GWh Strom und gleichzeitig 88 GWh Wärme produziert. Damit wurden 22.000 Menschen mit Strom und etwa 18.000 Menschen mit Wärme versorgt. Das brachte jetzt die Auszeichnung für das "Goldene Kraftwerk" 2018.
11.10.2019 | Quelle: enerchange | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH