EnBW baut Deutschlands größten Solarpark
Die finale Entscheidung ist gefallen: Aufsichtsrat und Vorstand der EnBW haben den Bau des größten Solarparks in Deutschland beschlossen. Bei Werneuchen in Brandenburg, auf einer Fläche von 164 Hektar, baut die EnBW den Solarpark Weesow-Willmersdorf. Mit der daraus erzeugten Energie können rund 50.000 Haushalte umweltfreundlich versorgt werden. Der Solarpark kommt auf eine installierte Leistung von mehr als 180 Megawatt. „Dieser Solarpark in seiner Dimension bringt uns einen kräftigen Schub beim Ausbau des Erneuerbaren Portfolios. Wir intensivieren den Ausbau der Solarenergie und machen sie damit zu unserem dritten Standbein“, sagt EnBW-Technikvorstand Hans-Josef Zimmer. Anfang 2020 soll es in Werneuchen mit den ersten Kabelverlegearbeiten für den Solarpark losgehen. Die vollständige Inbetriebnahme des Solarparks ist noch in 2020 geplant.
Die rund 465.000 Solarmodule verteilen sich auf vier Solarfelder, unterteilt durch das örtliche Wegenetz, das auch weiterhin öffentlich zugänglich bleibt. Zum Projekt gehören neben den rein technischen Anlagen auch zahlreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Arten- und Naturschutz. So wird die gesamte Fläche auf und um den Solarpark zu einem artenreichen Grünland entwickelt. Dies beinhaltet das Einsäen von Wiesen, Anpflanzen von Sträuchern und Bäumen, wie auch das Anlegen von Hecken und Trittsteinbiotopen, die eine natürliche Ergänzung zu dem südlich an den Solarpark angrenzenden Tier- und Pflanzenschutzgebiet „Weesower Luch“ bilden.
EnBW rechnet in Weesow-Willmersdorf mit einer jährlichen Stromerzeugung von etwa 180 Millionen Kilowattstunden. Den Strom vermarktet das Unternehmen selbst über den Stromhandel und über das Kundenportfolio. Der Solarpark deckt rein rechnerisch den Verbrauch von rund 50.000 Haushalten ab.
Die Realisierung des Projekts Weesow-Willmersdorf erbringt den Beweis, dass Solarprojekte dieser Größenordnung als erste Erneuerbaren-Technologie nach der Wasserkraft ohne Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) realisiert werden können. Erstmals baut sie einen Solarpark ohne diese Förderung. Sinkende Kosten im Bereich Photovoltaik von über 80 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre machen dies möglich. Ebenso tragen Synergieeffekte aufgrund der Anlagengröße dazu bei. „Wir sind überzeugt, dass sich solch große Solarparks ohne Förderung wirtschaftlich betreiben lassen“, sagt Zimmer. „Aber nur, wenn das EEG auch weiterhin regelt: Erneuerbare First!“ Das Gesetz gibt vor, dass Strom aus erneuerbaren Energien beim Einspeisen ins Stromnetz Vorrang vor anderen Erzeugungsarten haben. „Diese und weitere Regelungen aus dem EEG müssen auch weiterhin Bestand haben, damit sich die Investitionen in die Erneuerbaren auch zukünftig rechnen“, sagt Zimmer.
Mitte 2018 hat die EnBW das von der Procon Solar GmbH vorentwickelte Projekt übernommen und treibt seither die Planung und Projektentwicklung für den größten Solarpark in Deutschland voran. „Wir haben uns in Deutschland eine Projektentwicklungs-Pipeline von über 800 Megawatt aufgebaut – darunter auch weitere Großprojekte“, erklärt Thorsten Jörß, Leiter Projektentwicklung Photovoltaik bei der EnBW.
Daneben setzt die EnBW weiterhin auf den Ausbau von EEG-geförderten Solarprojekten, die auf eine maximale Leistung von 10 Megawatt gedeckelt sind. „Auch sie sind ein wichtiger Teil unserer Solarstrategie“, betont Jörß. „Freiflächenanlagen dieser Größenordnung werden auch in Zukunft eine EEG-Vergütung für eine wirtschaftliche Umsetzung benötigen.“ Aktuell verfügt die EnBW über 100 Megawatt Leistung aus Photovoltaik. Weitere 25 Megawatt aus Zuschlägen der Bundesnetzagentur sind derzeit im Bau.
16.10.2019 | Quelle: EnBW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH