BWE kritisiert Regierungsprognose als falsch

Elektrofahrzeug vor WindkraftanlagenFoto: FPM-BERLIN / stock.adobe.com
Die Bundesregierung hat das Ausbauziel für Windenergie an Land im Klimaschutzprogramm 2030 von ursprünglich 80 auf 67-71 Gigawatt abgesenkt. In einer schriftlichen Antwort begründet sich dies mit einem geringeren Strombedarf im Jahr 2030. Dies zeigt nach Meinung des Bundesverbandes Windenergie politische Kurzsichtigkeit.

„Das Ausbauziel der Windenergie darf nicht reduziert werden, sonst droht uns eine Ökostromlücke bis 2030“, sagt Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie: „Es braucht im Gegenteil jetzt Maßnahmen, die gewährleisten, dass die Ausschreibungsvolumen aus dem EEG 2017 und dem Energiesammelgesetz auch gefüllt werden können.“

Albers verweist auf die Pläne der Regierung, die Sektoren Mobilität, Wärme und Industrie bis 2030 verstärkt zu elektrifizieren und den CO2-Ausstoß dieser Sektoren so deutlich zu reduzieren. Darüber hinaus besteht das Ziel, den Anteil der Erneuerbaren im Strombereich von derzeit knapp über 40 auf 65 Prozent zu erhöhen. An diesen Zielsetzungen orientiere sich die deutsche Industrie mit massiven, sektorübergreifenden Investitionsentscheidungen zugunsten grüner, CO2-freier Technologien, erklärt der BWE. Führende Unternehmen der deutschen Industrie, gerade auch in der Automobilindustrie, verfolgten langfristige Dekarbonisierungsstrategien. „Sie sind nun auf eine sichere Stromversorgung aus erneuerbaren Energien angewiesen“, so Albers: „Dass die Bundesregierung trotz der vorgezeichneten Entwicklungen von einem sinkenden Strombedarf ausgeht, zeigt politische Kurzsichtigkeit und bedeutet de facto eine Aufgabe der eigenen Ziele für 2030.“

29.10.2019 | Quelle: BWE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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