Bürgerwindpark mit Speicher und Power-to-Gas-Anlage

Männergruppe auf einem Feld nehmen Spatenstich für Bürgerwindpark vor mit übergroßem SparenFoto: innogy
Spatenstich für Bürgerwindpark mit Speicher (v. l.): Dr. Matthias Krumbeck und Klaus Engelbertz, beide innogy, Wilhelm Pieper, agrowea, Stefan Lütkemeyer und Dr. Jens Winkler, beide ENERCON, Christoph Pieper, agrowea, Markus Honnigfort, Bürgermeister der Stadt Haren, Marc-André Burgdorf, designierter Landrat des Landkreises Emsland, MdL Martin Bäumer und Wilhelm Wilberts, agrowea. 
Der Bürgerwindpark Fehndorf-Lindloh wird 16 Windräder mit einem Batteriespeicher und einer Power-to-Gas kombinieren. Er liegt nahe der niedersächsischen Stadt Haren. Am 30. Oktober war der Spatenstich.

Realisiert wird der Bürgerwindpark mit Speicher von Enercon, Innogy und Westnetz. Mehrheitsgesellschafter ist der Projektierer Agrowea aus Twist. Zudem beteiligen sich Bürger aus der Region Fehndorf-Lindloh daran.

„Die Grundidee hinter unserem Projekt ist gleichzeitig das zentrale Leitbild der Energiewende, nämlich Strom verbrauchsnah zu erzeugen und die regional erzeugte Windenergie inklusive Überschussstrom auch mittels Sektorenkopplung lokal nutzbar zu machen“, betont der Harener Bürgermeister Markus Honnigfort. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Verstetigung von Windenergie soll den Energiebedarf der Stadt Haren zu 75 Prozent decken.

Speichern mit Wasserstoffelektrolyse

Die Projektpartner wollen eine Großbatterie und das örtliche Gasnetz nutzen, um Strom aus Windenergie zu Spitzenzeiten zu speichern. Dazu wandelt eine Power-to-Gas-Anlage den Strom in Wasserstoff um. Enercon will auch beweisen, dass die Belastung der Netze durch den Einsatz der selbst entwickelten Technik reduziert werden kann. Eingebunden ist der Bürgerwindpark mit Speicher in das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „cec – clean energy conversion“.

Im Auftrag des Bürgerwindparks bauen das Essener Energieunternehmen innogy und sein Verteilnetzbetreiber Westnetz das Speicherfeld sowie die Netzinfrastruktur. Nach Aussage von Klaus Engelbertz, dem Leiter des innogy Netzservice, hat derBatteriespeicher mit einer Kapazität von 4,9 MWh. Und die Power-to-Gas-Anlage weist eine Leistung von zweimal 2 MW auf.

Die Netzinfrastruktur im Bürgerwindpark besteht aus einem 110-kV-Netzanschlusspunkt, einem Umspannwerk und einer 11,6 Kilometer langen 110-kV-Kabelverbindung. Das „Herz“ der Installation stellt die übergeordnete Steuerung der Komponenten dar. Deren Grundkonzept haben Enercon und Agrowea für das Projekt gemeinsam entwickelt.
 
Die 16 Windenergieanlagen des Typs Enercon E-138 EP3 E2 besitzen eine Nennleistung von jeweils 4,2 MW. Die Nabenhöhe beträgt 160 Meter. Der Rotordurchmesser liegt bei 138 Meter.

Baubeginn für den Windpark ist Ende des Jahres, für Speicherfeld und Netzinfrastruktur im Herbst.

31.10.2019 | Quellen: Innogy, Enercon | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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