Umfrage: Schweigende Mehrheit pro Windkraft

Grafische Darstellung zur Bedeutung des weiteren Ausbaus der WIndenegie. I82 Prozent halten dies für wichtig oder sehr wichtig.
Eine große Mehrheit spricht sich pro Windkraft aus - auch im eigenen Umfeld. Dies hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Fachagentur Windenergie an Land mit einer repräsentativen Umfrage ermittelt.

Der Ausbau der Windenergie an Land wird laut der Umfrage konstant von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen: 82 Prozent der 1.013 Befragten erachten die Nutzung und den Ausbau der Windenergie als wichtig oder sehr wichtig. Auch vor Ort ist die Akzeptanz der Windenergie groß. Hier sind 78 Prozent dmit den Windenergieanlagen in Ihrem Wohnumfeld einverstanden. 70 Prozent ohne Windenergieanlagen im Wohnumfeld hätten keine großen Bedenken, falls dort welche gebaut werden würden. 72 Prozent befürworten, dass Bund, Länder und Gemeinden ausreichend Flächen für Windenergie zur Verfügung stellen, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.

Noch größer ist die Unterstützung der Windenergie jedoch in einer anderen Gruppe: Bei der sogenannten „schweigenden Mehrheit“, also denjenigen Menschen, die sich nicht öffentlich in Debatten zu Windenergie vor Ort einbringen oder positionieren. Hier halten sogar 86 Prozent den Ausbau der Windenergie für wichtig oder sehr wichtig. 85 Prozent sind mit bestehenden Anlagen in Ihrem Wohnumfeld einverstanden und 73 Prozent hätten keine gravierenden Bedenken gegenüber dem Bau genehmigungsfähiger Windenergie vor Ort.

Die Ergebnisse der im Auftrag der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) durchgeführten Umfrage zeigen, dass sich Gegner der Windenergie keineswegs darauf berufen können, diese schweigende Mehrheit zu repräsentieren.
„Die Akzeptanz für den Ausbau der Windenergie an Land in der Bevölkerung ist groß – insbesondere bei der sogenannten „schweigenden Mehrheit“ sagt Antje Wagenknecht, Geschäftsführerin der FA Wind: „Diese Akzeptanz sollte auch in der politischen Debatte zum Tragen kommen und die mit der Windenergie verknüpften Chancen thematisiert werden. Windenergieprojekte, die verstanden werden und spürbar zur Entwicklung der ländlichen Räume beitragen, werden vor Ort nicht nur besser akzeptiert, sondern auch aktiv unterstützt. Hier sollten konkrete Maßnahmen der Politik ansetzen.“

Um die Akzeptanz vor Ort zu stärken erachtet es der größte Teil der Befragten (82 Prozent) für wichtig, dass die Gemeinden Einnahmen durch Windenergie zur Verbesserung der Lebensverhältnisse vor Ort einsetzen können. Auch vergünstigte Strompreise werden häufig (79 Prozent) als wichtige Maßnahme für mehr Akzeptanz vor Ort bewertet, gefolgt von der Einbindung lokaler Akteure (66 Prozent), finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger (65 Prozent) und der Unterstützung durch die lokale Politik (63 Prozent).

Die Umfrage wandte sich auch der Frage zu, wer die große Glaubwürdigkeit genießt. 80 Prozent der Befragten halten Wissenschaftseinrichtungen für glaubwürdig oder sogar sehr glaubwürdig. Umwelt- und Naturschutzverbände kommen auf 64 Prozent, staatliche Behörden, Ämter oder Ministerien auf 45 Prozent. Bürgerintiativen pro Windkraft sind für 50 Prozent glaubwürdig, Initiativen contra Windkraft für 30 Prozent.

Olaf Bandt, Geschäftsführer beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), kommentiert die Umfrage: „Die Zustimmung zur Energiewende ist in der Bevölkerung ungebrochen hoch. Die neue Umfrage zeigt, dass auch die vermeintlich so umstrittene Windkraft an Land sehr breit getragen wird: Es gibt keine ‚schweigende Mehrheit‘, die die Windkraft-Gegner stützt, das Gegenteil ist der Fall.“

Die vermeintlich sinkende Akzeptanz hätten Bundes- und Landesregierungen als Vorwand genutzt, um den Windkraft-Ausbau vor die Wand zu fahren, so Bands. Tausende Arbeitsplätze stünden dabei auf dem Spiel. Es brauche jetzt das politische Signal, dass der Erneuerbaren-Ausbau der zentrale Baustein für den Klimaschutz ist. Die Untätigkeit müsse ein Ende haben. Statt neuer pauschaler Abstandsvorschriften seien die Ausbaumengen an Land stark zu erhöhen und die nötigen Flächen dafür auszuweisen.

Die ausführliche Darstellung der Umfrageergebnisse ist auf der Website der Fachagentur zu finden.

31.10.2019 | Quellen: Fachagentur Windenergie an Land, BUND | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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