Energieautarker Klima-Erlebnisort in Sinsheim

Das Foto zeigt einen Teil der Photovoltaikanlage der Klima Arena, die auf dem Parkdeck installiert ist.Foto: Simon Hofmann
Photovoltaikanlage auf dem Parkdeck der Klima Arena.
Die Klima Arena soll Bürger zu einem klimafreundlichen Verhalten inspirieren. Das Plusenergiehaus ist mit Wärmepumpe, Solarthermie, Eisspeicher, Photovoltaik und Stromspeicher ausgestattet.

Die gemeinnützige Klimastiftung für Bürger aus Sinsheim hat eine Klima Arena eröffnet. Das neue Gebäude in Sinsheim soll ein Klima-Erlebnisort sein, der jährlich 90.000 Besucher für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt sensibilisieren und Perspektiven für das eigene verantwortungsvolle Handeln aufzeigen soll. Die Bürger haben dort die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren und sich zu einem klimafreundlichen Verhalten inspirieren zu lassen.

Die Klima Arena soll mit Ausstellungen und mit ihrer großzügigen Außenanlage gezielt auch Kinder und künftige Generationen ansprechen. „Es bedarf eines Orts wie der Klima Arena, an dem man sich die Grundlagen des Klimawandels spielerisch erschließen kann und an dem die Zusammenhänge zwischen globalen Phänomenen und lokalen Wetterlagen visualisiert und begreifbar werden“, sagt Christian Ledig, Vorstand der Klimastiftung für Bürger, der sich schon seit einigen Jahren mit der Vermittlung von Bildung für nachhaltige Entwicklung an den Schulen beschäftigt. Die Stiftung von Dietmar Hopp, Mitbegründer des Softwareunternehmens SAP, hat die Klimastiftung für Bürger gegründet und sie bei den Investitionen für den Bau in Höhe von rund 40 Millionen Euro unterstützt.

Zum Konzept der Klima Arena gehört es, bilanziell energieautark zu sein und den benötigten Strom umwelt- und klimafreundlich zu produzieren. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von 4000 Quadratmetern ist daher als Plusenergiehaus geplant. Geheizt wird es mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe in Verbindung mit Luftkollektoren. Zur Speicherung der Wärme aus den Luftkollektoren gibt es einen unterirdischen Eisspeicher. Das Eis wird auch für Kühlzwecke genutzt. Außerdem ist eine Verdunstungskühlung vorgesehen. Regenwasser wird in zwei Zisternen sowie in einem Retentionsbecken aufgefangen. Eine Solarthermie-Anlage ist für die Erzeugung von Heizwasser für die Küche gedacht. Drei Photovoltaikanlagen wurden auf dem Dach, an der Fassade und auf dem Parkdeck installiert.

Hohe Leistung und Speicher ermöglichen hohen Autarkiegrad

Die Photovoltaikanlagen der Marke Wirsol wurden in einer Bauzeit von vier Wochen auf einer Fläche von über 1.600 Quadratmetern installiert. Insgesamt hat Wirsol rund 980 Module von REC und 9 Wechselrichter von SMA verbaut. Die avisierte Leistung der Anlage auf dem Dach der Klima Arena beträgt 108 Kilowatt sowie 157 Kilowatt auf dem Parkdeck. Das entspricht einem spezifischen Ertrag von rund 269.000 Kilowattstunden im Jahr. Hinzu kommt der Einsatz eines 120 Kilowattstunden Outdoor-Speichers von ads-tec. Dieser wurde vom Land Baden-Württemberg gefördert. Der Autarkiegrad der Klima Arena konnte hierdurch erheblich erhöht werden.

„Die Herausforderung beim Großprojekt Klima Arena bestand darin, die Module auf einer speziellen Unterkonstruktion mit Absorber-Technik zu installieren. Damit konnten wir die hohe Photovoltaik-Leistung gewährleisten. Die Stiftung kann den Eigenverbrauch der Klima Arena nun zum Großteil aus Sonnenstrom decken und im Bedarfsfall auch darüber hinaus produzierten Solarstrom speichern“, sagt Wirsol-Vertriebsleiter Johannes Groß.

4.11.2019 | Quelle: Wirsol, Klimastiftung für Bürger | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen