Neues Photovoltaik-Konzept: Module gehen baden
BayWa r.e. hat gemeinsam mit seinem niederländischen Partner GroenLeven seinen dritten schwimmenden Solarpark in einer Zeit von sechs Wochen fertiggestellt. Das Floating-PV-Projekt Sekdoorn nahe der niederländischen Stadt Zwolle kommt auf eine Gesamtleistung von 14,5 Megawatt. Künftig können damit fast 4.000 Haushalte mit Solarstrom versorgt werden.
Aufgrund des selbstentwickelten Systemdesigns hat das Unternehmen die fast 40.000 Module in der kurzen Zeit installiert. Nach der Realisierung einer 2 Megawatt-Anlage sowie einer 8,4 Megawatt-Anlage ist dies das dritte Floating-PV-Projekt, das BayWa r.e. gemeinsam mit GroenLeven in den Niederlanden umgesetzt hat. Das Unternehmen plant den Bau weiterer schwimmender Solarparks mit einer Gesamtleistung von rund 100 Megawatt.
Benedikt Ortmann, Global Head of Solar Projects bei BayWa r.e., sagt: „In nur wenigen Monaten haben wir in den Niederlanden schwimmende Solaranlagen mit einer Leistung von 25 Megawatt gebaut. Das macht uns zu einem der größten Floating-PV-Projektentwickler in Europa. Diese Anlagen sind eine sinnvolle Ergänzung zu Freiflächenanlagen und ein wichtiger Beitrag zu den sogenannten double-function-Anwendungen in der Solarenergie, wie AgriSolar, Carports, gebäudeintegrierte Photovoltaik und Dachanlagen. Für nächstes Jahr planen wir den Bau von weiteren 100 Megawatt Floating-PV, nur in Europa.“
Schwimmende Solarparks bieten vielfältige Möglichkeiten zur Doppelnutzung von wirtschaftlich genutzten Gewässern, wie Stauseen, Fischzuchtgewässern oder Seen auf ehemaligem Braunkohletagebauen. Ortmann ergänzt: „Neben unserer Pipeline in den Niederlanden arbeiten wir bereits an Floating-PV-Projekten in Deutschland Frankreich, Italien, Großbritannien und auch Spanien – das Potenzial in Europa ist groß.“ Das Fraunhofer Institut für Solare Energieforschung beziffert das Potenzial für Floating-PV in einer aktuellen Studie allein für Braunkohletagebauseen in Deutschland auf 15 GW. Eine Studie der World Bank Group hat für Europa ein Potenzial von 20 GW errechnet, wenn nur 1 Prozent der nicht natürlichen Süßwasserflächen genutzt werden.
Sowohl in den Niederlanden als auch in Frankreich gibt es Förderprogramme, die derlei Anlagen berücksichtigen. In Deutschland wird das bisher nur am Rande diskutiert. Dabei geht es um eine mögliche Integration in die kommenden Innovationsausschreibungen für Erneuerbare Energien und Speicher. „Mit unseren Anlagen haben wir den Beweis erbracht, dass schwimmende Solarparks mit geringen Mehrkosten technisch machbar und sinnvoll sind“, sagt Ortmann. „Um die LCOE (Levelized Cost of Electricity) zu optimieren, sind Stabilität und Langlebigkeit der Anlagen von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit unseren Partnern ein komplett neues Floating-PV-Konzept entwickelt.“
6.11.2019 | Quelle: BayWa r.e. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH