Wärmewende kommt laut dena nicht voran
Den deutschlandweiten Verbrauch beziffert die dena im Bezugsjahr 2017 auf insgesamt 870 Terawattstunden. Den Grund dafür, dass die Wärmewende nicht voran kommt, sieht die dena vor allem in fehlenden Anreizen für Sanierungsmaßnahmen und den Einsatz von innovativen Technologien.
Die Sanierungsrate stagniert weiter bei etwa einem Prozent pro Jahr, obwohl zum Erreichen der Klimaziele und für eine wenigstens schrittweise Wärmewende mindestens 1,5 Prozent notwendig wären.
„Es ist höchste Zeit, dass die Energiewende im Gebäudebereich wieder
Fahrt aufnimmt“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der
dena-Geschäftsführung: „Im vergangenen Jahrzehnt ist wenig passiert.
Ohne zusätzliche Anstrengungen werden die Treibhausgasemissionen im
Gebäudebereich nach unseren Schätzungen im Jahr 2030 um bis zu 28
Millionen Tonnen über dem angestrebten Wert von 70 bis 72 Millionen
Tonnen liegen. Immerhin: Das Klimapaket der Bundesregierung enthält
viele gute Ansätze, um den Stillstand zu beenden. Wichtig ist, dass die Maßnahmen jetzt rasch umgesetzt werden.“
Energieeffizienzmaßnahmen hätten dagegen, anders als häufig
angenommen, kaum Auswirkungen auf die Miet- und Immobilienpreise.
Hohe energetische Standards und niedrige Energieverbräuche führten
vielmehr langfristig zu einer Kostenentlastung.
2018 stiegen die Energiekosten privater Haushalte deutlich an, vor
allem wegen höherer Preise für Heizöl. Hinzu kommt der zunehmende
Absatz von Klimaanlagen, der sich bislang noch auf Nichtwohngebäude
konzentriert. Die Zahl der verkauften Geräte ist von 120.000 im Jahr
2009 auf 200.000 im Jahr 2018 angewachsen.
Der Report nennt verschiedene Maßnahmen und Technologien, mit denen
die Klimaziellücke im Gebäudebereich geschlossen werden kann. Dazu
gehören zum Beispiel innovative Geschäftsmodelle wie serielles
Sanieren und Energiespar-Contracting, die schnelle Markteinführung
von strombasierten, erneuerbaren Brennstoffen, digitale Lösungen und
Künstliche Intelligenz für mehr Energieeffizienz sowie ökologische
Stadterneuerung und neue Ansätze auf der Quartiersebene.
Der Gebäudereport 2019 enthält Zahlen, Daten und Analysen zu Gebäudebestand, Energieverbrauch, Energieeffizienz und Klimapolitik. Er steht kostenlos zu Download bereit.